Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

RTL: Halbe Milliarde für neue Zentralklinik

mbdaAurich (okj) – Die geplan­te Zen­tral­kli­nik im ost­frie­si­schen Georgs­heil könn­te nach Recher­chen der RTL-Sen­dung „Mario Barth deckt auf“ bis zu einer hal­ben Mil­li­ar­de € kos­ten.

In der Sen­dung, die am gest­ri­gen Mitt­woch (06.04) aus­ge­strahlt wur­de, wur­den alle mög­li­chen Kos­ten des Pro­jek­tes zusam­men­ge­rech­net.

Hier­zu zählt unter ande­rem die Erschlie­ßung der Infra­struk­tur in Georgs­heil, sowie auf­ge­lau­fe­ne Defi­zi­te der bestehen­den drei Kran­ken­häu­ser in Aurich, Emden und Nor­den. In der Sen­dung wur­de die Pla­nung einer Kli­nik auf der Grü­nen Wie­se als Ost­frie­sen­witz bezeich­net.

Bereits im Vor­feld der Aus­strah­lung hat­ten Kli­nik­be­für­wor­ter das RTL-For­mat als unse­ri­ös bezeich­net. Nach Anga­ben des Land­krei­ses Aurich, wer­de die Zen­tral­kli­nik ledig­lich rund 60,5 Mio. € kos­ten. Der ekla­tan­te Unter­schied ergibt sich aus einer unter­schied­li­chen Berech­nungs­grund­la­ge.

vlcsnap-00002

Ein Ost­frie­sen­witz? Kran­ken­haus in wei­ter Ent­fer­nung der Bür­ger auf der Grü­nen Wie­se

Ent­spre­chend hat­te Land­rat Harm-Uwe Weber dem Akti­ons­bünd­nis vor­ge­hal­ten, mit „fal­schen Zah­len“ die Bevöl­ke­rung zu ver­wir­ren. Weber leg­te Wert dar­auf, das ledig­lich die Sum­me genannt wer­den dür­fe, die der Land­kreis Aurich selbst auf­zu­brin­gen habe. Der Kos­ten­an­teil der Stadt Emden, sowie mög­li­che För­der­gel­der aus Nie­der­sach­sen dürf­ten nicht auf­ge­lis­tet wer­den. Unbe­rück­sich­tigt blei­ben in die­ser Berech­nungs­grund­la­ge auch diver­se Fol­ge­kos­ten, etwa zur gedach­ten Erschlie­ßung des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs, sowie Annah­men über Kos­ten­ex­plo­sio­nen bei öffent­li­chen Bau­pro­jek­ten.

 

Im sozia­len Netz­werk Face­book äußer­ten sich mitt­ler­wei­le vie­le Befür­wor­ter des Pro­jek­tes und kri­ti­sier­ten die Ein­sei­tig­keit des Bei­tra­ges. In die­sem wur­de jedoch dar­auf ver­wie­sen, das auch Befür­wor­ter des Vor­ha­bens zur Wort kom­men soll­ten, ihre Mit­wir­kung wegen des Come­dy-For­mats jedoch abge­lehnt hät­ten. Auch sei­tens des Akti­ons­bünd­nis gab es im Vor­feld der Sen­dung Vor­be­hal­te gegen ein TV-For­mat, wel­ches eher als Sati­re-Sen­dung kon­zi­piert ist.

vlcsnap-00003

Steu­er­mit­tel von rund einer hal­ben Mil­li­ar­de für Zen­tral­kli­nik?

In der ein­deu­tig erkenn­ba­ren Ten­denz der Sen­dung, wur­de dar­ge­legt, dass trotz hoher Inves­ti­tio­nen der Erhalt der drei wohn­ort­na­hen Kran­ken­häu­ser die Steu­er­zah­ler weni­ger kos­ten wür­de, als ein kom­plet­ter Neu­bau und die Schlie­ßung der drei Stand­or­te.

Die RTL-Sen­dung, die gemein­sam mit dem Bund der Steu­er­zah­ler pro­du­ziert wird, befasst sich vor allem mit der Ver­schwen­dung von Steu­er­gel­dern. Am Ende der Sen­dung for­der­te Mario Barth die betrof­fe­nen Bür­ger in Ost­fries­land auf, bei der bevor­ste­hen­den Kom­mu­nal­wahl am 11. Sep­tem­ber zu ent­schei­den, ob sie das Pro­jekt zulas­sen oder nicht. „Wir die Mas­se sind viel stär­ker als der ein­zel­ne Poli­ti­ker“, sag­te Mario Barth zum Abschluss des Bei­tra­ges.

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.