Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Linke: Entscheidung gegen Bürgerbegehren undemokratischer Akt

Aurich (okj) – Mit schar­fen Wor­ten hat der Abge­ord­ne­te im Auricher Stadt­rat, Hen­drik Sie­bolds (Lin­ke) das am Don­ners­tag (17.3.) vom Auricher Kreis­aus­schuss abge­wie­se­ne Bür­ger­be­geh­ren für den Erhalt wohn­ort­na­her Kran­ken­häu­ser kom­men­tiert. Die­ses sei ein bür­ger­feind­li­cher und höchst unde­mo­kra­ti­scher Akt, erklär­te Sie­bolds in einer am Don­ners­tag­abend ver­brei­te­ten Pres­se­mit­tei­lung. Die­ser sei rein poli­tisch begrün­de. Nach recht­li­cher Exper­ti­se sei das Bür­ger­be­geh­ren geset­zes­kon­form und geneh­mi­gungs­fä­hig gewe­sen. Zudem habe Land­rat Harm-Uwe Weber (SPD) und sei­ne Ver­wal­tung das Akti­ons­bünd­nis bei der end­gül­ti­gen Fas­sung des Begeh­rens bera­ten und gemein­sam die vom Land­rat gefor­der­ten Nach­bes­se­run­gen ein­ge­ar­bei­tet.

JWI G 1029Nach Auf­fas­sung Sie­bolds, hät­te das Begeh­ren auf jeden Fall auch im Rah­men des Ermes­sen­spiel­rau­mes geneh­migt wer­den kön­nen. Die lan­ge Ver­zö­ge­rung der Ent­schei­dung sei offen­sicht­lich nur eine unfai­re und geziel­te Hin­hal­te-Tak­tik. Sie­bolds: ”Das gera­de Land­rat Harm-Uwe Weber die­se Täu­schung vor­an­trieb, ist der Posi­ti­on eines Land­rats unwür­dig. Wohl­wis­send, dass das Begeh­ren gro­ße Erfolgs­chan­cen hat, soll­te es aber auf kei­nen Fall vor der Kom­mu­nal­wahl statt­fin­den”.

Beson­ders schänd­lich, so Sie­bolds, sei die Ableh­nung des Begeh­rens durch Mit­glie­der der CDU und SPD im Kreis­aus­schuss. Nam­haf­te Per­sön­lich­kei­ten, wie der SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de des Auricher Kreis­ta­ges, Jochen Beek­huis, wie CDU-Frak­ti­ons­chef Hil­ko Ger­des hät­ten sich schon öffent­lich für ein Bür­ger­be­geh­ren aus­ge­spro­chen. Die offen­ba­re sich nun als heuch­le­risch, beton­te Sie­bolds. Die Lin­ke fra­ge sich, wie man denn die von der Sozi­al­mi­nis­te­rin Cor­ne­lia Rundt (SPD) gefor­der­te gesell­schaft­li­che Akzep­tanz fest­stel­len will, wenn man weder Bür­ger­be­fra­gung noch Bür­ger­be­geh­ren zulas­se. Die Lin­ke wer­de im Akti­ons­bünd­nis eine kla­re gegen die Ableh­nung anstre­ben.

Siebolds_2Wei­ter heißt es in der Pres­se­mit­tei­lung, das nun die Bür­ger in der Kom­mu­nal­wahl ihren Wil­len zur Zen­tral­kli­nik aus­drü­cken. Hier­bei gehe es nicht nur um die von vie­len Bür­gern geschätz­ten wohn­ort­na­hen Stand­or­te, son­dern auch um die grund­sätz­li­che Rich­tung der Kran­ken­haus­ver­sor­gung. Fast die Hälf­te der deut­schen Kran­ken­häu­ser lei­de seit Jah­ren unter poli­tisch gewoll­ter chro­ni­scher Unter­fi­nan­zie­rung, die zu Zen­tra­li­sie­rung und Pri­va­ti­sie­rung füh­ren soll. Die Zen­tral­kli­nik in Georgs­heil sei eine Aus­ge­burt die­ser Poli­tik. Sie wer­de eine rie­si­ge Repa­ra­tur-Maschi­ne­rie, mit Tur­bo-Medi­zin, in der der Pati­ent zum Wirt­schafts­fak­tor ver­kom­me, erklär­te Sie­bolds.

Dem Bür­ger müs­se nun klar wer­den, dass die Ver­nich­tung unse­rer städ­ti­schen Kran­ken­häu­ser ein Anschlag auf unser Sozi­als­tem ist. Wohn­ort­na­he Kran­ken­häu­ser sei­en eine ele­men­ta­re Ein­rich­tung der Städ­te, warn­te Sie­bolds. Kom­me die Zen­tral­kli­nik, dann wäre das unum­kehr­bar ver­lo­ren.

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