Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Vorentscheidung für Zentralklinik im Juli

Aurich (on/okj) – Der in Han­no­ver für die Bezu­schus­sung des geplan­ten Zen­tral­kli­ni­kums in Georgs­heil wird am 8. Juli über die Auf­nah­me des Vor­ha­bens in den nie­der­säch­si­schen Kran­ken­haus­plan ent­schei­den. Dies berich­ten die in Aurich erschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten in ihrer Aus­ga­be vom Sonn­abend (4.4.). Im Dezem­ber wer­de die genaue Höhe eines mög­li­chen Zuschus­ses fest­ge­legt.

Land­rat Harm-Uwe Weber erklär­te der Zei­tung, dass es posi­ti­ve Signa­le aus Han­no­ver gege­ben habe, weil die Stadt Emden auf eine eige­ne Kli­nik ver­zich­ten wol­le. Der­ar­ti­ges sei aus Han­no­ver in der Ver­gan­gen­heit mit Mil­lio­nen-Zuschüs­sen bedacht wor­den.

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In Ost­fries­land wächst der Wider­stand gegen eine Zen­tral­kli­nik. 1000sende Bür­ger haben sich mitt­ler­wei­le mit ihrer Unter­schrift gegen das Vor­ha­ben votiert

Kreis­tag und Emder Stadt­rat sind der­zeit für den Neu­bau und wol­len die Kran­ken­häu­ser in Aurich, Nor­den und Emden schlie­ßen. Bei­de Par­la­men­te müs­sen die­sem Vor­ha­ben zustim­men, stel­len sich damit aller­dings gegen eine brei­te Mehr­heit der Bevöl­ke­rung. Mit einer Infor­ma­ti­ons-Offen­si­ve wol­len der Land­rat und Emdens Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Bor­n­e­mann am 20. (EMD), 21. (AUR) und 22.4. (NOR) auf die Men­schen ein­wir­ken, um einen Mei­nungs­um­schwung für die Schlie­ßung ihrer Kran­ken­häu­ser zu errei­chen.

Nach Auf­fas­sung des BDO-Bera­ters Cars­ten Schä­fer wer­den an den genann­ten Stand­or­ten in eini­gen Jah­ren ein Fach­kräf­te­man­gel herr­schen. Kri­ti­kern des Pro­jek­tes warf Schä­fer vor, nicht zu berück­sich­ti­gen das ein Erhalt der drei Stand­or­te etwa 100 Mil­lio­nen Euro kos­ten wer­de. Schä­fer arbei­tet der­zeit die Bewer­bungs­un­ter­la­gen aus.

Defizite auch bei Zentralklinik erwartet

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Unter­schrif­ten-Samm­lung auch im Emder Dol­lart-Cen­ter. [Foto. Alfred Schmidt]

Der Neu­bau wird nach bis­he­ri­gen Anga­ben min­des­tens 180 Mio. € kos­ten. Wird die in Nor­den bestehen­de Psych­ia­trie eben­falls geschlos­sen und nach Georgs­heil ver­la­gert, lie­gen die Bau­kos­ten bei min­des­tens 230 Mio. €. Bei einer ange­nom­me­nen För­de­rung von rund 50 Pro­zent durch das Land Nie­der­sach­sen, müss­ten bei­de Kom­mu­nen rund 115 Mio. € selbst auf­brin­gen. Hin­zu kom­men Auf­wen­dun­gen für Ver­sor­gungs­lei­tun­gen, Stra­ßen­bau, Park­plät­ze und Grund­er­werbs­kos­ten, die bei rund 50 Mio. € lie­gen.

Anfang März räum­te Emdens Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Bor­n­e­mann in einer Stadt­rats­sit­zung ein, dass man nicht sagen kön­ne ob ein Zen­tral­kli­ni­kum güns­ti­ger und die aus­zu­glei­chen­den Defi­zi­te für Stadt und Land­kreis gerin­ger wer­den. Ähn­lich äußers­te sich auch der Geschäfts­füh­rer des Emder Kli­ni­kums Ulrich Pom­berg. Die ungüns­ti­ge Kos­ten-/Er­lös­re­la­ti­on für ambu­lan­te Not­be­hand­lung wer­de sich bei unver­än­der­ten Finan­zie­rungs­be­din­gun­gen auf für die geplan­te Zen­tral­kli­nik nicht ver­bes­sern.


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