Wer heute (30.03.) die Ostfriesen-Zeitung Seite 20 aufschlägt, findet dort einen Leserbrief von Edgar Johann Boomgaarden zum Thema Zentralklinik. Der gebürtige Emder Arzt, der lange Jahre im Emder Klinikum tätig war, schrieb unter anderem: Keiner meiner Vorfahren in Ostfriesland wäre auf die Idee gekommen, per Bürgerentscheid für den Erhalt und den Ausbau der Warften und somit indirekt gegen den Ausbau und die Erhöhung der Deiche zu stimmen.
Ostfriesisches Klinik Journal
Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser
Monat: März 2017
Potsdam (okj) – Mit dem Vorhaben, Kliniken zu schließen besteht die GEfahr, ”nicht das Wohl des Patienten zu fokussieren, sondern ausschließlich ökonomische Ziele im Blick zu haben. Dies erklärte der Präsident der brandenburgischen Landesärztekammer Dipl.-Med. Frank-Ulrich Schulz in einer Anfang März verbreiteten Pressemitteilung.
Schulz bezog sich auf den Krankenhaus-Report 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Der AOK-Vorstand forderte daraufhin eine Zentralisierung der Krankenhäuser durch Nutzung von Mindestmengen und die Schließung von rund 300 Kliniken in Deutschland.
Aurich (oz/okj) – Der Landkreis Aurich ist verpflichtet beide Krankenhäuser in Norden und Aurich als Krankenhäuser der Regelversorgung weiter zu betreiben und sie auf einem technisch und medizinisch wünschenswerten Stand zu halten.
Dies geht aus dem Gebietskörperschaftsvertrag zur Kreisreform aus dem Jahr 1977 hervor. Wie die in Leer erscheinende Tageszeitung ”Ostfriesen-Zeitung” (OZ) in ihrer heutigen (28.03.) Ausgabe berichtet, hat Aurichs Bürgermeister per eMail entsprechende Ausführungen aus dem Amtsblatt für den Regierungsbezirk Aurich vom 28.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Die offensichtlich unvermeidbaren „Pro & Contra Formate“ zur geplanten Zentralklinik in Georgsheil gibt es nun auch als Radiosendung. Am vergangenen Donnerstag (23.03.) sendete NDR 1 eine Diskussion zwischen Befürwortern und Kritikern des Vorhabens, aufgezeichnet im Auricher Familienzentrum.
Schon nach 25 Minuten entwickelte sich „engagierte Dynamik“. Zentralklinik-Chef Claus Eppmann erfüllte die ihm wohl liegende Rolle als „Stimmungskanone“ und fokussierte sich vor allem auf Margitta Schweers vom Aktionsbündnis Klinikerhalt.
Aurich (ndr/okj) – Eine große grüne Wiese, zwei Bundesstraßen, eine Imbissbude: Das ist Georgsheil, ein kleines Örtchen in der Mitte zwischen Norden, Emden und Aurich. Dort soll ein neues Krankenhaus für Ostfriesland gebaut werden: Ein Zentralklinikum für den Landkreis Aurich, sowie für die kreisfreie Stadt Emden. Im Gegenzug sollen die Kliniken in Norden, Aurich und Emden geschlossen werden, was in der Region auf erheblichen Widerstand stößt.
Jetzt reicht’s!
Donnerstag, 23. März 2017, 19:00 bis 20:00 Uhr
Eine große grüne Wiese, zwei Bundesstraßen, eine Imbissbude: Das ist Georgsheil, ein kleines Örtchen in der Mitte zwischen Norden, Emden und Aurich.
okj-Kommentar
von Helmut Hagemeister
In die öffentliche Diskussion zur geplanten Schließung von drei Krankenhäuser in Ostfriesland hat sich Ende Februar nun auch der Marburger Bund Niedersachsen eingeschaltet. Diese Schließung zu Gunsten einer Zentralklinik in Georgsheil – ein Dorf, welches außerhalb der drei Mittelzentren Emden, Aurich und Norden liegt, sei zu begrüßen, so der Erste Vorsitzende des Marburger Bund Hans Martin Wollenberg.
Offenbach (correktiv.org) – 2010 eröffnet Offenbach sein neues Klinikum. Der Bau hat mehr als 170 Millionen Euro gekostet. Nur drei Jahre später verkauft es die Stadt für 1 Euro an den Krankenhauskonzern Sana. Der Schaden für Stadt und Land: mehr als 435 Millionen Euro. Das schreibt der Landesrechnungshof in einem bisher unter Verschluss gehaltenen Bericht. Wie konnte das passieren? Ein Lehrstück darüber, wem eine Privatisierung tatsächlich nützt.