Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Zentralklinik Georgsheil: Beginn eines ruinösen Wettbewerbs in Ostfriesland?

Windhorst

Aurichs Bür­ger­meis­ter Heinz-Wer­ner Wind­horst: Mit außer­ge­wöhn­lich kla­ren Wor­ten gegen das Pro­jekt Zen­tral­kli­nik.

Aurich (okj) – Tur­bu­lent ging es am Diens­tag (21.4.) mit rund 300 Besu­chern auf der zwei­ten Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung in Aurich zum The­ma „Zen­tral­kli­nik in Georgs­heil“ zu. Wäh­rend bei der Emder Ver­an­stal­tung am Vor­tag über­wie­gend Befür­wor­ter mit ihren Fra­gen an das Podi­um im Vor­der­grund stan­den, kamen in Aurich vor allem die Kri­ti­ker zu Wort.

Als Aurichs Bür­ger­meis­ter Heinz-Wer­ner Wind­horst aus dem Publi­kum her­aus ver­lang­te, das ihm das Mikro­phon über­ge­ben wird und ein umfang­rei­ches State­ment abgab, hat­te der sicht­lich generv­te Mode­ra­tor gewis­se Mühe, das For­mat die­ser Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zu wah­ren. Die­ses besteht dar­in, dass das Publi­kum als Stich­wort­ge­ber fun­giert, auf das vom Podi­um aus die bekann­te Argu­men­ta­ti­on der Befür­wor­ter abge­ar­bei­tet wird.

Wind­horst durch­brach die­ses Sche­ma, indem er die kri­ti­schen Posi­tio­nen aus­führ­lich dar­leg­te. Als der Mode­ra­tor Wind­horst das Mikro­phon ent­zie­hen woll­te, führ­te dies zu laut­star­ken Pro­tes­ten im Publi­kum.

Zentralklinik-Visionen sind Illusionen

Wind­horst ver­wies auf die ange­spann­te Haus­halts­la­ge der Stadt Aurich. Die­se schla­ge sich durch eine ver­min­der­te Kreis­um­la­ge auch auf den Haus­halt des Land­krei­ses nie­der. Wind­horst nann­te das Pro­jekt eine Illu­si­on, die für den Land­kreis nicht finan­zier­bar sei. Dabei ver­wies er auf eine Viel­zahl von Fol­ge­kos­ten, zu denen unter ande­rem auch die Erwei­te­run­gen des Klär­werks und wei­te­re Infra­struk­tur­kos­ten kämen, die die Kom­mu­ne aus eige­ner Kraft auf­brin­gen müs­se.. „Hier wer­den Visio­nen auf­ge­baut, von denen ich befürch­te, dass sie zu Illu­sio­nen ver­kom­men,“ sag­te Wind­horst. Wind­horst war sich sicher, das die­ses Pro­jekt nicht rea­li­sier­bar sei.

Weber de Vries

Wer­den für die hohen Defi­zi­te des UEK-Ver­bunds Aurich/Norden ver­ant­wort­lich gemacht. Land­rat Harm-Uwe Weber und UEK-Geschäfts­füh­rer Jann-Wolf­gang de Vries.

Schul­den von ins­ge­samt etwa 200 Mio. € müss­ten ins Las­ten­buch des in kom­mu­na­ler Trä­ger­schaft geführ­ten neu­en Kli­ni­kums über­nom­men wer­den. Erst damit wer­den der befürch­te­ten Pri­va­ti­sie­rung „Tür und Tor geöff­net“. Ein rui­nö­ser Wett­be­werb zwi­schen den Kran­ken­häu­sern in Ost­fries­land dürf­te die Fol­ge sein.

Wie bereits in Emden, wur­de erneut die Fra­ge gestellt, war­um der Land­kreis Leer mit sei­nem kom­mu­na­len Kli­ni­kum und trotz pri­va­ter Kon­kur­renz, schwar­ze Zah­len schrei­ben kön­ne. Auch für Leer wür­den schließ­lich die glei­chen Bedin­gun­gen herr­schen, wie für den Auricher Land­kreis. Wie schon bei der Ver­an­stal­tung in Emden, erklär­te Land­rat Weber und Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Bor­n­e­mann, dass man sich über die Lee­ra­ner Situa­ti­on nicht zu äußern geden­ke.

Kri­tik ern­te­te auch der UEK-Geschäfts­füh­rer Johannn de Vries, der für die auch nach Auf­fas­sung Webers außer­ge­wöhn­lich hohen Defi­zi­te des UEK-VEr­bun­des Aurich/Norden ver­ant­wort­lich gemacht wird. De Vries war zwar auf dem Podi­um anwe­send war, aller­dings ohne etwas zu den gegen ihn erho­be­nen Vor­wür­fen zu sagen.


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