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Aurich (okj) – Auf dem Parkplatz vor dem Auricher Rathaus zählte man noch um 7 Uhr Morgens die letzten Unterschriften – dann war es „amtlich“. 21167 Unterschriften hatte das Aktionsbündnis für den Erhalt der Krankenhäuser in Norden, Aurich und Emden in den letzten drei Monaten gesammelt. Diese sollten nun, in Begleitung der beiden Bürgermeister aus Aurich und Norden an Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt übergeben werden. Der Termin war auf 11 Uhr festgesetzt.
Doch beinahe wäre der Termin „geplatzt“, denn die insgesamt vier Fahrzeuge die nach Hannover fuhren, blieben zwischen Oldenburg und Delmenhorst in diversen Staus stecken. Via Handy lotsten sich die vier Fahrzeuge schließlich gegenseitig über Schleichwege Richtung Hannover, so dass dann doch noch alle mit etwa 20 Minuten Verspätung im Hannoveraner Sozialministerium ankamen.
>Auf der gegenüberliegenden Straßenseite begegnete man gleich zwei „alten Bekannten“, dem Geschäftsführer der Ubbo-Emmius-Klinik Jann-Wolfgang de Vries und Carsten Schäfer von der BDO. Doch was die Herren dort gerade machten, blieb den Unterschriftensammlern ein Rätsel – man hatte es schließlich eilig – denn die Ministerin wartete schon. Auch die ostfriesische Lokalpresse hatte keine Mühe gescheut, um bei der offiziellen Übergabe der Unterschriften „vor Ort“ zu sein.
Holger Rohlfing, Initiator der Unterschriftensammlung erläuterte der Ministerin die Beweggründe für die Sammlung. In ländlichen Regionen seien wohnortnahe Krankenhäuser für die Menschen von besonderer Bedeutung.
Das habe man bei den Straßensammlungen immer wieder deutlich zu hören bekommen. Rohlfing betonte erneut, dass es für den UEK-Verbund Aurich/Norden sehr wohl einen Rettungsplan gäbe, der jedoch nicht mit dem erforderlichen Nachdruck umgesetzt worden sei.
Ministerin Rundt nahm die Unterschriften entgegen und lobte das Engagement der Bürger, betonte allerdings, dass der Kreistag wie auch der Emder Rat für eine Zentralklinik plädiere. Dies gelte auch für die beiden Krankenhausträger. In dieser Sache müssten bis zu einer Entscheidung, viele Umstände und Fakten geprüft werden. Derzeit könne noch gar nichts entschieden werden, erklärte Rundt weiter. Allerdings müssten die Bürger in die Entscheidungen mit eingebunden werden.
Dies solle kurzfristig noch vor dem 08. Juli 2015 in Form von Regionalgepsprächen stattfinden. Im Juli wird der zuständige Ausschuss in Hannover darüber befinden, ob das geplante Zentralklinikum in Georgsheil überhaupt in den Krankenhausförderplan des Landes Niedersachsen aufgenommen wird.
An diesen Regionalgesprächen werden unter anderem Vertreter der Krankenkassen, der Ärztekammer, Krankenhausleitungen, aber auch die Bürgermeister der betroffenen Städte und Vertreter des Aktionsbündnisses für den Erhalt der wohnortnahen Krankenhäuser teilnehmen. In den nächsten Wochen werde Ort und Zeitpunkt dieses Regionalgesprächs vorbereitet.
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