Gemeinsam mit dem „Förderverein der UEK am Standort Norden e.V.“ hat das Aktionsbündnis vergangenen Sonnabend am Norder Markt mit einem Informationsstand für den Erhalt der Krankenhäuser in Emden, Norden und Aurich geworben. „Viele Norder wollten an unserem Stand für ihr Krankenhaus unterschreiben“, erklärte Margitta Schweers vom Aktionsbündnis. Die Unterschriftensammlung ist allerdings schon Anfang April mit 21.167 Unterschriften beendet und an Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt in Hannover übergeben worden, sagte Schweers. Dabei habe man den Eindruck gewonnen, dass man in Hannover das Votum der Bürger ernst nehme.
Der Informationsstand beim Kiosk Hevemeyer sei auch von vielen Mitarbeitern der UEK aufgesucht worden, sagte Schweers weiter. Dabei habe sich gezeigt, dass es viele UEK-Beschäftigte gäbe, die die Zentralklinik ebenfalls kritisch bewerten. Der Betriebsrat, der im Zuge dieser Planungen einer „sozialverträglichen Entlassung“ von rund 500 Mitarbeitern zugestimmt hat, habe die Mitarbeiter zu diesem Thema erst gar nicht gefragt. „Das ist von oben entschieden worden“, hieß es. Viele hätten jedoch Angst um ihren Arbeitsplatz und wollten sich nicht öffentlich äußern.
Auch einige Ärzte würden die Variante Zentralklinik skeptisch beurteilen. Um auch diesen Stimmen Gehör zu verschaffen, habe das Aktionsbündnis allen Betroffenen angeboten, sich auch anonym an die Redaktion „Ostfriesisches Klinikjournal“ zu wenden. Informanten- und Quellenschutz werde gewährleistet. Schon mehrfach sei dem Aktionsbündnis zu Ohren gekommen, dass Kritiker der Zentralklinik auch persönlich unter Druck gesetzt oder einen „Maulkorb“ verpasst bekämen.
Diesen Hinweisen wolle man nun gezielt nachgehen.
Scharfe Kritik an der UEK-Geschäftsführung übte Ingolf Müller vom UEK-Förderverein. Diese und der Aufsichtsrat haben die rund 10 Mio € Defizit jährlich zu verantworten. 56 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland würden schließlich schwarze Zahlen schreiben, sagte Müller. Das gelte auch für die direkten Nachbarn im Landkreis Leer. Der UEK-Geschäftsführung warf Müller „chronisches Versagen“ vor. Anbetracht der schwierigen Haushaltslage des Landkreises, könne dieser – trotz möglicher Förderung durch das Land Niedersachsen, den Eigenanteil, sowie Folgekosten eines Krankenhaus-Neubaus nicht finanzieren
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