Norden (okj) – In ihrer Neujahrsansprache hat Nordens Bürgermeisterin Barbara Schlag an die Bürger appelliert, sich beim Thema Zentralklinik am demokratischen Verfahren Bürgerbegehren und Bürgerentscheid zu beteiligen. Das Aktionsbündnis für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser hatte im Dezember vergangenen Jahres einen entsprechenden Antrag an den Landkreis gestellt. Der Kreisausschuss wird in den nächsten Wochen über die Zulässigkeit dieses Antrags entscheiden.
„Ich gehe davon aus, dass der Kreisausschuss die Zulassung des Bürgerbegehrens positiv entscheiden wird“, sagte Schlag. Eine Ablehnung könne es eigentlich nicht geben. Dies wäre ein „demokratisches Armutszeugnis“, betonte Schlag. Die SPD als stärkste Fraktion im Kreistag habe sich – vertreten durch ihren Fraktionsvorsitzenden Jochen Beekhuis und den Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff bereits dazu bekannt, das es selbstverständlich sei den Bürger zu Wort kommen zu lassen.
Beekhuis hatte im Juli vergangen Jahres einen sogenannten „runden Tisch“ mit dem Aktionsbündnis angeregt. Aufgegriffen wurde dies dann vom Vorstand des SPD-Unterbezirks Aurich. Der Vorsitzende und Pewsumer Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff betonte, das man ein Bürgerbegehren unterstützen werde: „Die SPD ist seit jeher die Volks- und Bürgerpartei, und deshalb kann niemand ernsthaft gegen Bürgerbeteiligung sein“, erklärte Saathoff in den Ostfriesischen Nachrichten (23.7.15). Das Büro Saathoff hatte anschließend einen Gesprächstermin organisiert, zu dem das Aktionsbündnis eingeladen hatte. Zu diesem Gespräch mit dem MdB Saathoff war der SPD-Kreistagsvorsitzende Beekhuis zur Überraschung aller jedoch nicht erschien.
In ihrer Neujahrsansprache betonte Schlag, sie wolle nicht erneut über Sinn oder Unsinn einer Zentralklinik sprechen: Schlag: „Ich bin allerdings sehr dankbar, dass wir als Bürger zumindest die demokratisch durch Bürgerbegehren und Bürgerentscheid verfasste Chance bekommen, uns unabhängig vom Parlamentswillen zu äußern und mitzubestimmen. Die Hürden sind hoch aber der Weg auf dem die Hürden stehen ist existent. „Das ist gut .Wir sollten ihn nutzen!“, so Schlag
Eine Stadt wie Hamburg lasse die Bürger über solch eine Nebensächlichkeit wie die Austragung Olympischer Spiele entscheiden, fuhr die Bürgermeisterin fort. Undenkbar sei, dass das im Landkreis Aurich, in dem es um die sehr viel existenziellere Frage langfristige Krankenhausversorgung gehe, die betroffenen Bürger nicht gehört werden sollen.
Schlag weiter: Ich bin auch davon überzeugt, dass eine Mehrheit auch heute noch unser Krankenhaus in Norden bewahrt wissen will. Deshalb appelliere ich an Sie, sich an diesem Verfahren zu beteiligen. Dabei geht es mir nicht darum, ob Sie für die Zentralklinik sind oder für den Erhalt des Norder Krankenhauses, sagte Schlag und fügte hinzu: „Aber es ist ihr demokratisches Recht. Nehmen Sie es wahr und treffen Sie Ihre ganz persönliche Entscheidung! Die Konsequenzen Ihrer Entscheidung müssen und können wir als gute Demokraten tragen.“
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