Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Landesregierung schafft Kostendeckungsvorschlag ab

aktionsbündnisHannover/Aurich (on/oz(okj) – SPD und Grü­ne in Han­no­ver wol­len den in der nie­der­säch­si­schen Kom­mu­nal­ver­fas­sung ver­an­ker­ten Kos­ten­de­ckungs­vor­schlag für Bür­ger­be­geh­ren abschaf­fen. Dies berich­ten die in Aurich erschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten (ON) in ihrer heu­ti­gen (22.03.) Aus­ga­be. Noch in die­sem Som­mer soll die­se gesetz­li­che Vor­ga­be gestri­chen wer­den, erklär­te der SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Wiard Sie­bels (SPD) auf Nach­fra­ge der ON. Am heu­ti­gen Diens­tag berät die Lan­des­re­gie­rung in Han­no­ver über die seit Mona­ten beab­sich­tig­te Novel­lie­rung, bestä­ti­ge ein Spre­cher des Innen­mi­nis­te­ri­um der in Leer erschei­nen­den Ost­frie­sen-Zei­tung (OZ) auf Anfra­ge.

Obwohl auch in Aurich bekannt war, dass der Kos­ten­de­ckungs­vor­schlag his­to­risch über­holt ist, hat­ten Land­rat Harm-Uwe Weber (SPD) und die SPD-Frak­ti­on im Kreis­tag das Bür­ger­be­geh­ren für den Erhalt der wohn­ort­na­hen Kran­ken­häu­ser im Kreis­aus­schuss wegen des unzu­rei­chen­den logoKos­ten­de­ckungs­vor­schla­ges zwei­mal schei­tern las­sen. „Wir sind gut vor­be­rei­tet, um ein Votum der Bür­ger für oder gegen eine Zen­tral­kli­nik auch gericht­lich durch­zu­set­zen“, heißt es aus Krei­sen des Akti­ons­bünd­nis­ses. Dabei sei man sich sicher, den Pro­zess spä­tes­tens vor dem Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in Lüne­burg zu gewin­nen.

Der vor allen von SPD-Abge­ord­ne­ten im Auricher Kreis­tag dem Akti­ons­bünd­nis auf­ge­zwun­ge­ne Rechts­weg über die Instan­zen kos­te jedoch meh­re­re tau­send Euro und kön­ne unter Umstän­den ein bis zwei Jah­re dau­ern. Soll­te die von der Lan­des­re­gie­rung in Han­no­ver geplan­te Novel­lie­rung der Kom­mu­nal­ver­fas­sung vom Par­la­ment bestä­tigt wer­den, könn­te sich die gericht­li­che Aus­ein­an­der­set­zung erle­digt haben. Eine drit­te Abwei­sung des Bür­ger­vo­tums sei dann nicht mehr mög­lich.

Weni­ge Minu­ten nach Bekannt­wer­den der Kreis­aus­schuss-Sit­zung am (16. 3.) mach­ten vie­le Bür­ger im sozia­len Netz­werk Face­book ihrem Unmut Luft. Auch Befür­wor­ter einer Zen­tral­kli­nik kri­ti­sier­ten die Ent­schei­dung der SPD-Abge­ord­ne­ten im Kreis­aus­schuss. Wie­der ande­re ver­tei­dig­ten die Ent­schei­dung, da sie sich an noch gel­ten­des Recht gehal­ten habe.

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Wil­fried Thees­sen. Kri­ti­sche Töne zur Ent­schei­dung der eige­nen Genos­sen.

Unver­ständ­nis äußer­te auch der lang­jäh­ri­ge Vor­sit­zen­de des Auricher Sport­ver­eins MTV Wil­fried Thes­sen. In einem Leser­brief der ON schrieb Thees­sen: „Da hat doch mei­ne Par­tei, ich bin seit 1972 Mit­glied der SPD, sich vor eini­gen Jah­ren durch­ge­setzt und den Volks­ent­scheid in die Nie­der­säch­si­sche Ver­fas­sung, gera­de für kom­mu­na­le Ange­le­gen­hei­ten, ein­ge­führt und jetzt tun sich eben jene Spit­zen­ver­tre­ter (gera­de der SPD, aber auch der CDU) schwer damit, den Sou­ve­rän in einer wich­ti­gen kom­mu­nal­po­li­ti­schen Ange­le­gen­heit ent­schei­den zu las­sen”.

Wegen die­ser Abstim­mung gegen ein Bür­ger­be­geh­ren, kün­dig­te das SPD-Kreis­tags­mit­glied Hel­mut Ross am gest­ri­gen Mon­tag an, nicht wie­der für die SPD zu kan­di­die­ren. Ross gehört zu den weni­gen Abge­ord­ne­ten, die von den Bür­gern unab­hän­gig vom Par­tei­buch 2011 direkt in den Kreis­tag gewählt wur­den.


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