Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Aktionsbündnis wird Bürgervotum auf dem Klageweg erkämpfen

richterAurich (okj) – Das Akti­ons­bünd­nis für den Erhalt wohn­ort­na­her Kran­ken­häu­ser wird gegen die Ent­schei­dung des Land­krei­ses, das Bür­ger­be­geh­ren abzu­wei­sen, Kla­ge erhe­ben. Dies wur­de am Mon­tag-Abend aus Krei­sen des Akti­ons­bünd­nis­ses bekannt. Am mor­gi­gen Diens­tag (12.4.) wird der Anwalt des Akti­ons­bünd­nis­ses beauf­tragt wer­den, die erfor­der­li­chen recht­li­chen Schrit­te ein­zu­lei­ten.

Für die­sen Kla­ge­weg wird das Akti­ons­bünd­nis Gerichts­kos­ten in Höhe zwi­schen min­des­tens 2500.- bis 3000.- Euro auf­zu­brin­gen haben. Aus die­sem Grund wird in den nächs­ten Tagen eine offi­zi­el­le Kon­to­num­mer bekannt gege­ben, auf das Bür­ger zur Finan­zie­rung des Rechts­we­ges Spen­den ein­zah­len kön­nen. Bereits am Frei­tag (08.04.) hat­te das Akti­ons­bünd­nis die­sen Schritt beschlos­sen.

Das vor allem durch die Stim­men der SPD im Kreis­aus­schuss abge­wie­se­ne Bür­ger­be­geh­ren zwin­ge wahlkampfdie Bür­ger lei­der nun, mit juris­ti­schen Mit­teln dafür zu sor­gen, dass sie beim The­ma Zen­tral­kli­nik in einem Volks­ent­scheid ihr Votum abge­ben dür­fen. Bei die­sem Volks­ent­scheid sei­en alle wahl­be­rech­ti­gen Bür­ger gefragt – auch jene, die das Pro­jekt Zen­tral­kli­nik für sinn­voll erach­ten.

Vor die­sem Hin­ter­grund wer­den sich wahl­kampf­be­trei­ben­den Kom­mu­nal­po­li­ti­ker die Fra­ge gefal­len las­sen müs­sen, war­um Bür­ger ihr Recht auf Betei­li­gung bei der künf­ti­gen Gestal­tung der Gesund­heits­für­sor­ge in Ost­fries­land erst vor Gericht erstrei­ten müs­sen, heißt es in Krei­sen des Akti­ons­bünd­nis­ses.

Ins­be­son­de­re für die hie­si­ge SPD sei es extrem pein­lich, das man gezwun­gen sei den Rechts­weg beschrei­ten zu müs­sen. Noch im Juli 2015 hat­te der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Johann Saat­hoff (SPD) in den in Aurich erschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten betont, die SPD sei seit jeher die Volks- und Bür­ger­par­tei. Des­halb kön­ne nie­mand ernst­haft gegen Bür­ger­be­tei­li­gung sein.

Inakzeptable Varianten

mehr-demokratie-wagenWie die in Leer erschei­nen­de Ost­frie­sen-Zei­tung in ihrem neu­en online-aktu­ell Dienst im Inter­net berich­tet, hat­te das Akti­ons­bünd­nis meh­re­re Optio­nen. So hät­te unter ande­rem die Mög­lich­keit bestan­den, auf die geplan­te Geset­zes­än­de­rung zu war­ten. Die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung will direk­te Demo­kra­tie erleich­tern.

Vor­aus­sicht­lich zum 1. Novem­ber tritt des­halb ein neu­es Gesetz in Kraft, wonach Antrag­stel­ler eines Bür­ger­be­geh­rens kei­nen Kos­ten­de­ckungs­vor­schlag mehr vor­le­gen müs­sen. Wie die OZ berich­tet, läge das Risi­ko bei die­ser Opti­on dar­in, das viel Zeit ver­ge­hen wür­de, in der das Akti­ons­bünd­nis taten­los den wei­te­ren Pla­nun­gen zur Zen­tral­kli­nik zuse­hen müss­te.

Eine wei­te­re Vari­an­te wäre gewe­sen, einen erneu­ten Antrag zu stel­len, der dem Land­rat Harm-Uwe Weber (SPD) genehm gewe­sen wäre. Dies hät­te unter Umstän­den bedeu­ten kön­nen, dass das Akti­ons­bünd­nis zur Finan­zie­rung der UEK vor­zu­schla­gen hät­te, die Kreis­um­la­ge für alle Gemein­den zu erhö­hen oder 150 Plan­stel­len im UEK-Ver­bund Aurich/Norden zu strei­chen.


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