Norden (okj) – Mit zwei Enthaltungen hat der Förderverein der UEK am Standort Norden e.V. den Journalisten und Herausgeber des Internet-Blog ”Ostfriesisches Klinik Journal” Jürgen Wieckmann (59) zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Wieckmann übernimmt damit die Staffel vom bisherigen Vorsitzenden Dr. med. Björn Åhrberg.
Mit seiner Wahl beendete der gebürtige Auricher, der seit einem Jahr in Norden wohnt, seine Mitgliedschaft in der Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Aurich“. Im Amt bestätigt wurden als 2. Vorsitzender der Internist Dr. med. Axel Schönian, als Schiftführerin Angelike Stockinger-Sürth und als Schatzmeister Timo Bengen.
„Unser Ziel ist es, stärker als bislang auch öffentlicher die UEK am Standort Norden zu fördern und zu unterstützen“, betonte Wieckmann. Das Thema Zentralklinik beherrsche seit über einem Jahr die öffentliche Diskussion. Vernachlässigt werde dabei allerdings, dass für die Bürger vor allem die wohnortnahe Grund- und Regelversorgung von zentraler Bedeutung ist. Eine erhebliche Bedeutung komme in Zukunft unter anderem auch der Gesundheitsnachsorge der Bürger zu. Dies gelte eben nicht nur für Bürger, die in der Stadt Norden leben, sondern vor allem auch für das Norder Umland. Hierzu zählen beispielsweise Hage. Hager Marsch, Großheide, Osteel und auch Dornum, nicht zu vergessen, die Inseln. Schon gar nicht vergessen werden dürfe, das Norden und dessen Umland der Tourismus eine besondere Bedeutung hat. Hier könne man auf ein Krankenhaus wahrlich nicht verzichten, erklärte Wieckmann, der sich auch im Aktionsbündnis Klinikerhalt engagiert und für ein Bürgerbegehren gegen die Zentralklinik streitet.
Das Krankenhaus muss bei den Menschen sein – nicht umgekehrt
Als „höchst unterirdisch“ bezeichnete Wieckmann die Versuche, den Norder Bürgern damit zu drohen, dass bei einer Ablehnung der Zentralklinik, der Norder Standort weiter ausgeblutet werden würde. Der Förderverein werde deshalb verschärft darauf achten, dass auch in Norden einer hochwertigen medizinische Grund- und Regelversorgung nicht weiter der Boden entzogen werde.
Die Annahme, dass die neue Zentralklinik im Jahr 2021 in Betrieb gehen könne, bezeichnete Wieckmann als illusorisch. Für derartige Projekte gelte generell, sie werden nicht zum geplanten Zeitpunkt fertig und kosten erheblich mehr, als angenommen. Dies werde wahrscheinlich auch bei der Zentralklinik so sein.
„Ich bin davon überzeugt, dass Krankenhäuser der Zukunft zu den Menschen gehören und nicht umgekehrt“, sagte Wieckmann. Hierzu gehören angesichts vieler gesellschaftlicher Veränderungen auch Pflegeeinrichtungen. Das alles müsse neu gedacht und in erster Linie den Bedürfnissen der Menschen angepasst werden.
Gegründet wurde der Verein, als im Sommer 2012 der Landkreis Aurich plante, am Standort Norden die Operationsbereitschaft nachts und am Wochenende zu streichen. Durch Aktionen mit starker Beteiligung der Bevölkerung wurde erreicht, dass die OP-Bereitschaft erhalten blieb.
Nach bislang unbestätigten Informationen ist im Zuge der Planungen „Zentralklinik“ inzwischen erneut beabsichtigt, die OP-Bereitschaft in Norden zu schließen. Wir werden solchen und anderen Hinweisen aus den für gewöhnlich „gut unterrichteten Kreisen“ nachgehen und die Norder Bürger darüber rechtzeitig informieren, erklärte Wieckmann.
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