Göttingen und auch Hannover sollen versorgt werden
Hannover (dpa/lni/neue presse/okj) – Die niedersächsische Landesregierung will nach Informationen des Politikjournals „Rundblick“ zwei Milliarden Euro in die Unikliniken in Hannover und Göttingen investieren. Auch über komplette Neubauten auf der grünen Wiese werde nachgedacht, berichtet das Journal am heutigen Dienstag (18.10). Mit der Sanierung der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin in Göttingen solle demnächst begonnen werden, die baulichen Zustände seien teilweise dramatisch schlecht.
Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) sagte dem „Rundblick“: „Wissenschafts- und Finanzministerium prüfen derzeit gemeinsam, wie wir vorgehen sollen. In den nächsten Monaten ist mit einem Ergebnis zu rechnen.“ In der MHH in Hannover sind nach Angaben von Sprecher Stefan Zorn vor allem die Kinderklinik, aber auch das zentrale Bettenhaus stark sanierungsbedürftig.
Auch kleinere Krankenhäuser sind für Bürger wichtig
Sicher müssen auch bestehende Großkliniken unterstützt werden, erklärte Helmi Dünow vom bundesweiten Bündnis „Pro Krankenhäuser wohnortnah“ auf der Internet-Seite des Bündnisses im sozialen Netzwerk Facebook. Lange genug sei mit Investitionsmitteln gespart worden. Warum deswegen kleine ländliche Krankenhäuser geschlossen werden müssen, sei kritisch zu hinterfragen. Anstatt in sie zu investieren würden Millionen in Neubauten von Zentralkliniken, Infrastruktur und den Ausbau des Rettungswesens gesteckt.
Das Bündnis „Pro Krankenhäuser wohnortnah“ ist ein Zusammenschluß vieler Bürgerinitiativen und Fördervereine in Deutschland, die sich gegen die Schließung ihrer Krankenhäuser vor Ort zur Wehr setzen.
Von den rund 2000 Krankenhäusern in Deutschland, sollten nach den Plänen der Gesundheitspolitik, rund 500 kleinere Krankenhäuser „vom Markt“ genommen werden. Allein in Niedersachsen sind etwa 180 Krankenhäuser durch die Einführung der sogenannten Fallpauschale in ökonomische Schräglage geraten.
Video: Bündnis pro wohnortnahe Krankenhäuser
Das Bundesbündnis beteiligte sich unter anderem auch an einer Protestaktion der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft im August dieses Jahres vor dem Hannoveraner Rathaus.
Bei der Aktion hatte die Krankenhaus-Gesellschaft 180 Betten vor das Rathaus gestellt, um auf die ökonomisch prekäre Lage der niedersächsischen Krankenhäuser hinzuweisen.
An dieser Aktion beteiligte sich auch das Aktionsbündnis Klinikerhalt aus Ostfriesland. (Siehe Video).
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