Hauptargumente der Kritiker in Stichpunktform
Wie kam es zur Zentralklinik
- 2013: Vorschlag von Weber / Bornemann auf Vorschlag Dr. Schöttes.
Diese politische Entscheidung (deswegen der Standort Georgsheil!) war der Ausgangspunkt, nicht die Sorge um eine bestmögliche Medizin! Alle mittlerweile gelieferten Begründungen in Richtung Sicherstellung einer möglichst guten medizinischen Versorgung der Bevölkerung sind nachgeschoben und waren nicht der Auslöser. - Die Rechnung (z.B. für die Kreistagsmitglieder) ist einfach : Die Klinik soll 250 Mio kosten (woher die Zahl kommt ist bislang nicht umfassend erklärt worden) , Landeszuschuss für die Hälfte der Summe. Emden und Aurich teilen sich die verbleibenden 125 Mio je zur Hälfte und bekommen eine neue Klinik für das Geld, das sonst die Sanierung der alten Kliniken kosten würde. Aber: die 125 Mio Zuschuss sind auch Steuergelder und fallen nicht vom Himmel.
Ausflug in die Geschichte
- Schieflage der Kliniken in Aurich und Norden begann 2012/2013 (eigentlich schon vorher /2011, was aber nicht in die Öffentlichkeit geriet, um die Wahlchancen von Herrn Weber zum Landrat nicht zu mindern) , Bredehorstgutachten (2 Mio) wurde in Auftrag gegeben.
- Auricher Kreistag beschließt 2013 die Umsetzung des Bredehorstgutachtens, was wird aber nicht ausgeführt wird, weil die Ärzte und das Management blocken! (Aussage Dr. Held am Infomobil in 2015, mittlerweile vielfach bestätigt)
- Diesem Personal hat man übrigens eine Weiter – Beschäftigungszusage gemacht (Letter of Intent?) D. h., mit diesem offensichtlich unwilligen (Führungs-)Personal soll in der ZK alles besser werden?
- Bredehorst gibt irgendwann entnervt auf als er erkennen muss, dass seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt sein können….
Was steht drin im Bredehorstgutachten?
- (s.hierzu den Antrag des Aktionsbündnisses)z.B.:
- Nichtabrechnung von Leistungen in Höhe von 800000 Euro
- OP- Zeiten nicht eingehalten
- Schlechtes Entlass- Management
- schlechte Nachweisführung
- Schlechter Ruf der Klinik, keine Gegenmaßnahmen
- auch: Wegfall der Studenten, Reaktion: keine!
- Alles Dinge, die mit menschlichem Unvermögen zu tun haben, nicht mit dem Alter oder dem Zustand einer Klinik
weitere Informationen sehr detailliert im Antrag - Baulicher Zustand verbesserungswürdig, aber nicht so, dass man neu bauen müsste.
- Beispiel Heizungsanlage, die ok ist, aber gar nicht von der Klinik betrieben wird.
Kosten der Zentralklinik
- 250 Mio unrealistisch, wir gehen von mindestens 350 Mio aus, Bauunternehmer sprechen von 500 Mio.
- Kosten für Infrastruktur sind z.T. unberücksichtigt, wie z.B. die Anpassung der Kläranlage.
- Aussage Weber: Das müssen wir ja nicht bezahlen. Stimmt: Südbrookmerland muss bezahlen, oder wie z.B. bei der Bundesstraße ggf. das Land oder der Bund. Details zu den von uns geschätzten Kosten finden sich in unserem Antrag (auf 4 Seiten)
- Wer zahlt und betreibt die geplanten MVZ? Wir haben dann 4 Standorte, an denen die medizinische Versorgung stattfindet statt bisher drei. Das soll kostengünstiger sein???
Neue Klinik hat weniger Betten
- (80–100) als die drei alten Kliniken zusammen – und das vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung (Demografische Entwicklung!)
- Wie soll sich die ZK rechnen?
- Die bestehenden Klinken machen jedes Jahr 14 Mio miese, hinzu kommen 4–6 Mio für Zinsen und Abtrag der aufzunehmenden Kredite. Macht 20 Mio, die die neue Klinik besser sein muss als die alten.
- Ist das zu schaffen? Ja! Wenn man 500 Leute entlässt (Zahl von Weber bestätigt)
- Sukzessiver Abbau möglich? Nein, die alten Kliniken müssen ja bis zum Ende betrieben werden. Ansonsten hätte man ja jetzt schon zu viele Leute. Wo sollen die Leute denn neue Arbeitsplätze finden???
- Welche Mitarbeiter sollen entlassen werden? Nach Qualifikation? Je Standort ca. 160 um eine Gleichverteilung zu erreichen? Bleiben dann die Besten?
- Neue Klinik soll frei von „Altlasten“ sein, weil ansonsten der wirtschaftliche Erfolg nicht garantiert werden kann (wird er im übrigen auch sowieso nicht, s. BDO-Gutachten)
Fazit: Man rechnet sich die Klinik schön und macht Rosinenpickerei, übernimmt nur die lukrativen Fälle und überlässt den MVZ den Rest.
Regionalgespräch im Mai 2015
- Voraussetzung für die Zentralklinik laut StsSek. Jörg Röhmann:
- Umgestaltung / Anpassung Rettungswesen
- ÖPNV muss auf Georgsheil abgestellt sein, damit die Patienten und Besucher die Klinik erreichen können.
- Ambulante Medizinische Versorgungszentren in den drei Städten sollen aufgebaut / betrieben werden
- Akzeptanz der Klinik in der Bevölkerung als Voraussetzung (nicht erkennbar bei 22000 Unterschriften gegen die Klinik)
- Entfernung zur Klinik ist zentrales Argument der Klinikgegner und der Leute, die bei uns unterschrieben haben:
- Klinik liegt eben nicht in der Mitte des zu versorgenden Gebietes, in der Mitte liegt Aurich!
- Für 125000 (mit Emden 175000) Menschen wir der Weg zur Klinik weiter (Zahlen von der Homepage des Landkreises / Bevölkerungsverteilung nach Orten). Menschen in Dornum, Westerholt, Middels, Bagband, Großefehn oder der Stadt Wiesmoor (13000) werden als Potential für die Klinik aufgegeben.
- Die UEK versorgt auch Patienten aus Esens!
- Der Esenser Stadtrat hat sich dementsprechend für einen Erhhalt der UEK ausgesprochen!
Aussage Weber dem Aktionsbündnis gegenüber (nach dem Regionalgespräch): Leer mit seinen 2 Krankenhäusern steht besser da, weil man frühzeitig investiert hat.
Wieso hat man das im Landkreis Aurich nicht gemacht?
Zuständig wäre Herr Weber gewesen!
Wie kann es sein, dass in Leer, Oldenburg oder Wittmund ein kostendeckender Betrieb der Kliniken möglich ist – bei ähnlichen baulichen Gegebenheiten und dem gleichen Abrechnungssystem – in Aurich aber nicht?
Leer investiert 20 Mio für Neubauten und Hubschrauberlandeplatz! In anderen Kliniken in Niedersachsen werden Sanierungen gefördert, nur in Aurich angeblich nicht.
Hat man für Aurich/Norden überhaupt Zusschüsse beantragt?
Die Vorgänge um die Einrichtung des Links-Herzkathedermessplatzes beweisen anschaulich, dass
- ein neues Gebäude
- neueste Geräte
- neue, angeblich hochqualifizierte Ärzte kein Garant für ein Funktionieren und ein wirtschaftliches Arbeiten der Klinik sind!
Forderung, dass wir sagen sollen, wie es in Zukunft im Detail laufen soll: Das können wir nicht! Es ist auch nicht die Zuständigkeit des Aktionsbündnisses.
- Trotzdem haben wir Vorschläge gemacht:
- Fortschreibung und endlich Umsetzung des Bredehorstgutachtens
- Zusammenarbeit /Abgrenzung der ostfriesischen Kliniken untereinander (nicht nur Aurich, Emden und Norden)
- Langfristig anzustreben: Gesamtostfriesischer Klinikverbund (vgl. die drei Krankenhäuser in Oldenburg) um das Überleben der Kliniken zu sichern und ein wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen
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