Aurich (okj) – In einem offenen Brief an die Pflegedirektoren der Krankenhäuser in Aurich, Norden und Emden hat die Kreistagsabgeordnete Blanka Seelgen (DIE LINKE) den Vorwurf zurückgewiesen, dass Kritiker der Zentralklinik mit falschen Zahlen die Bevölkerung bewusst irreführen. Die Pflegedirektoren hatten in einem Leserbrief erklärt, dass die Zahlenangaben „unprofessionell und unseriös“ seien.
In ihren offenen Brief erklärte die Kreistagsabgeordnete, dass das von Kritikern verwendete Zahlenmaterial vom BDO-Berater Carsten Schäfer stamme. Auf der Kreistagssitzung am 28. Juli 2014, hatte Schäfe den Abgeordneten die BDO-Machbarkeitsstudie vorgestellt und erklärt: „Welches Einsparpotential die Zentralklinik bietet, können sie an folgendem Beispiel erkennen: Im Auricher Krankenhaus betreuen z.Zt. 1,5 Nachtschwestern 28 Patienten, in der Zentralklinik könnten sie bis zu 49 Patienten betreuen“.
Der offene Brief im Wortlaut
Offener Brief an die beiden Pflegedirektoren Oliver Bungenstock und Jürgen Scholla – Antwort auf Ihren Leserbrief, der in etlichen Zeitungen abgedruckt wurde
Sehr geehrter Herr Bungenstock, sehr geehrter Herr Scholla,
mein offener Brief an Sie bezieht sich auf folgendes Zitat aus ihrem in etlichen „ostfriesischen“ Zeitungen veröffentlichten Leserbrief: „Hierzu möchten wir feststellen: Die vor kurzem in die Öffentlichkeit getragenen Zahlen sind hoch unseriös und in keiner Weise mit uns als Experten auf diesem Gebiet abgestimmt. Sie entbehren aus unserer Sicht jeder professionellen Grundlage. Wir finden es gelinde gesagt unverschämt zu behaupten, dass wir zum einen eine Stationsgröße mit 49 Betten planen und zum anderen diese dann im Nachtdienst nur mit einer Pflegefachkraft besetzen wollen. Man könnte angesichts solcher Behauptungen fast von bewusster Irreführung der Klinikmitarbeiter und der Bevölkerung sprechen.“
Sehr geehrte Herren, offenbar haben Sie an der Kreistagssitzung am 28. Juli 2014 nicht teilgenommen oder nicht richtig zugehört. Die von mir kürzlich in einer Pressekonferenz des Aktionsbündnisses für den Erhalt der Klinikstandorte genannten Zahlen stammen nämlich nicht von mir, sondern von Herrn Schäfer, der die Machbarkeitsstudie in besagter Kreistagssitzung vorgestellt hat. Hier die Aussage von Herrn Schäfer für Sie noch mal im Original: „Welches Einsparpotential die Zentralklinik bietet, können sie an folgendem Beispiel erkennen: Im Auricher Krankenhaus betreuen z.Zt. 1,5 Nachtschwestern 28 Patienten, in der Zentralklinik könnten sie bis zu 49 Patienten betreuen“.
Zeugen? Mindestens die im Protokoll der Sitzung aufgeführten 58 Personen, die an der Sitzung teilgenommen haben! Sicher werden sich nicht alle daran erinnern (wollen), aber einigen sind diese Zahlen sicher noch in Erinnerung.
Wenn Sie also die genannten Zahlen als unprofessionell und unseriös bezeichnen, muss sich ihre Kritik gegen den Urheber der Zahlen richten. Von einer Unverschämtheit seitens derer, die die Zahlen zitieren, kann jedenfalls keine Rede sein.
Blanka Seelgen
[Abgeordnete der LINKEN im Kreistag Aurich und Mitglied im Aktionsbündnis für den Erhalt der Klinikstandorte]
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