Hannover (rb/okj) – Die niedersächsische Landregierung will die Investitionen für den Krankenhausbau im Lande auf insgesamt 400 Millionen Euro erhöhen. Die berichtete der in Hannover erscheinende „rundblick NORD-Report“ Anfang Juli (10.7- Nr. 130).
120 Millionen Euro stammen aus dem Krankenhausinvestitionsprogramm 2015 in Höhe von 120 Mio €. Hinzu kommen 115 Mio. € für die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter, die nach Leistung und Bettenzahl der Kliniken verteilt werden, berichtet der rundblick NORD-REPORT.
Darüber hinaus erhält Niedersachsen aus dem Sonderfonds, den Bund und Länder für dringend überfälligen Strukturmaßnahmen bei den Krankenhäusern vereinbart haben, einen Anteil von 47 Mio. €. Das Land Niedersachsen will aus dem eigenen Haushalt diesen Betrag mit ebenfalls 47 Mio. € auf insgesamt 94 Mio. € aufstocken.
Diese Steuergelder von insgesamt 329 Mio. € sollen nach Informationen des rundblick NORD-REPORT zudem so „gehebelt“ werden, dass insgesamt zwischen 300 und 400 Mio. € für die Kliniken in Niedersachsen bereitgestellt werden können.
Was ist ein Hebel ?
Als „Hebel“ bezeichnet man Spekulationsprodukte auf den Kapitalmärkten, die direkt zwischen Privatanleger und einer Bank gehandelt werden. ((sogenannte OTC-Produkte [over the counter])
Der „Hebel“ ergibt sich daraus, dass nur ein verschwindet kleiner Teil des Kapitals als Sicherheit bei der Bank hinterlegt werden muss, als eigentlich zum Erwerb des tatsächlichen Gegenwertes nötig wäre.
Will der Anleger beispielsweise mit 100.000 EUR spekulieren, so braucht er lediglich 5.000 EUR als Sicherheit zu hinterlegen. Dies gilt jedoch nur solange wie die Position, die gekauft worden ist in die richtige Richtung läuft oder aber weniger als 5.000 EUR an Verlusten entstanden sind.
Läuft die 100.000 EUR Position stärker als die verfügbare Sicherheit ins Minus, so wird der Anleger automatisch von der Bank aufgefordert weitere Sicherheiten in Form von Einzahlungen zur Verfügung zu stellen.
Sollte er hierzu nicht innerhalb weniger Minuten in der Lage sein, wird die Position von der Bank bestens, d.h. zu jedem Marktpreis verkauft, sodass seine Sicherheit (also sein Eigenkapital) verlustig geht.
Dies kann innerhalb weniger Stunden oder gar weniger Minuten passieren, wenn der Anleger falsch investiert hat, d.h. eine Position gekauft hat, die gegen ihn in die falsche Richtung ”läuft”.
Hieraus folgt, dass der Anleger immer unter dem Erfolgsdruck steht eine Position einzugehen, die nicht in die falsche Richtung laufen darf, was natürlich nicht professionellen Anlegern nur in den seltensten Fällen gelingt.
Die kontrahierende Bank hingegen macht fast immer Gewinn, denn ihr steht das tatsächlich nötige Kapital (im Beispiel 100.000 EUR) zur Verfügung und könnte dies, falls die Position für sie selbst einmal in die falsche Richtung laufen sollte, mit dem notwendigen Einsatz über die Börse absichern.
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