Emden (okj) – Der Emder Verwaltungsausschuss hat gestern (9.11.) die Entscheidung zur Gewährung eines Darlehens in Höhe von einer Mio. €. aus Haushaltsmitteln für die Trägergesellschaft Zentralklinik vertagt. Wie aus den für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, soll eine Entscheidung im Dezember erfolgen. Dann tagt in Hannover der Krankenhaus-Ausschuss, der über mögliche Fördermittel für das Projekt Zentralklinik in Georgsheil zu befinden hat. Diese Entscheidung wolle man abwarten.
Der Ausschuss folgte damit dem FDP-Fraktionsvorsitzenden im Emder Rat, Erich Bolinius. Dieser hatte am 27.11. gegenüber der Emder Zeitung erklärt, dass eine Millionen Euro Darlehen aus Haushaltsmitteln für die Trägergesellschaft nicht notwendig sei. Das Projekt Zentralklinik stehe schließlich am Anfang. Aufträge dieser Größenordnung könnten deshalb noch nicht vergeben werden.
Der Auricher Kreisausschuss hatte am 8. Oktober von den durch Landrat Harm-Uwe Weber ebenfalls eingeforderten eine Millionen Euro, lediglich 200.000 Euro genehmigt. Insgesamt sollen Emden und Aurich gemeinsam der Trägergesellschaft ein Darlehen von zwei Millionen Euro gewähren. (Siehe ON-Bericht vom 8. Oktober 2015)
Planungskosten müssen bezahlt werden
Laut Weber werden die Mittel benötigt, damit das Unternehmen Zentralklinik die im Gesellschaftervertrag festgelegten Aufgaben erfüllen kann. Der größte Posten sind die Projektsteuerung und der Architektenwettbewerb. Allein dafür sind eine halbe Millionen Euro vorgesehen. Weitere 200.000 soll die Erweiterung der Geschäftsführung kosten.
Da das Projekt Zentralklinik derzeit nur auf dem Papier steht, bietet das Unternehmen keine Sicherheiten, um bei einer Bank Kredite aufnehmen zu können. Deshalb sollen die kommunalen Haushalte in Emden und Landkreis Aurich die Mittel bereitstellen. Problematisch dabei ist nun, dass die Trägergesellschaft bereits heute Planungskosten verursacht.
Politische Beobachter gehen davon aus, dass der Kreisausschuss den Geldforderung des Landrates nachkommen muss, da bereits vorliegende Rechnungen bezahlt werden müssen. Diese dürften die bislang genehmigten 200.000 Euro mit Sicherheit überschreiten. Auch der Emder Verwaltungsausschuss wird sich dem Darlehen aus Haushaltsmitteln nicht wirklich verweigern können.
Sowohl der Rat der Stadt Emden, wie auch der Kreistag hatte der Gründung einer Trägergesellschaft zugestimmt. Skeptikern im Auricher Kreistag hatte Weber jedoch versichert, die Gründung diene lediglich dem Zweck, eine formaljuristische Grundlage zu haben, um überhaupt Fördergelder in Hannover einwerben zu können. Mit dieser Entscheidung hat der Kreistag weitere Mitwirkungsmöglichkeiten abgegeben, ist allerdings genötigt, Haushaltsmittel zu bewilligen, damit diese Trägergesellschaft arbeitsfähig ist. Gleichzeitig sind laufende Investitionen für die bestehenden Krankenhäuser zu finanzieren.
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