Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

UEK-Betriebsrat stimmt Kündigungen bis 2020 zu

Aurich/Norden (okj) – Min­des­tens 500 Stel­len wer­den in den nächs­ten fünf Jah­ren im Kran­ken­haus­ver­bund UEK Aurich/Norden abge­baut. Dies bestä­tig­te der UEK-Betriebs­rat in der neu­es­ten Aus­ga­be des Kli­nik-Jour­nals der UEK (1/15). Dar­in heißt es, „die Stel­len kön­nen sozi­al­ver­träg­lich gestri­chen wer­den, indem frei wer­den­de Stel­len nicht wie­der besetzt wer­den. Bis zur mög­li­chen Eröff­nung der Zen­tral­kli­nik ist genug Zeit für einen ver­gleichs­wei­se sanf­ten Über­gang!”

UEK-Auf­sichts­rats­mit­glied und Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­ter Hans-Gerd Mey­er­holz (GFA) zeig­te sich dar­über erstaunt. Dem­nach will der Betriebs­rat noch wäh­rend des Kran­ken­haus­be­trie­bes in Aurich, Emden und Nor­den min­des­tens 500 Stel­len strei­chen, schrieb Mey­er­holz auf den Inter­net-Sei­ten der GFA. „Geht der Betriebs­rat davon aus, dass zur­zeit 500 Mit­ar­bei­ter zu viel in den Kran­ken­häu­sern beschäf­tigt sind?, frag­te Mey­er­holz.

UEK-Eingangsbereich

UEK Aurich: Droht auch hier bald der Stel­len­ab­bau?

Natür­lich kön­ne mit einem Stel­len­ab­bau erst begon­nen wer­den, wenn das Kran­ken­haus in Georgs­heil eröff­net wird, beton­te Mey­er­holz. Alles ande­re wür­de zu Las­ten der Pati­en­ten und Mit­ar­bei­ter gesche­hen.

Mey­er­holz kri­ti­sier­te, dass der Betriebs­rat die Angst vor Pri­va­ti­sie­rung der Kran­ken­häu­ser schü­re. Nur des­halb habe er der Schlie­ßung der drei Häu­ser in Aurich, Emden und Nor­den zuge­stimmt.

Dabei wis­se auch der Betriebs­rat, dass der Land­kreis die Sanie­rung der UEK beschlos­sen hat, um die Kran­ken­häu­ser in der Trä­ger­schaft des Land­kreis zu behal­ten, also um die Pri­va­ti­sie­rung zu ver­hin­dern. Es stel­le sich des­halb die Fra­ge, wel­chen Hin­ter­grund die­ser Mei­nungs­um­schwung des Betriebs­ra­tes hat.

Obwohl noch offen ist ob die Zen­tral­kli­nik in Georgs­heil gebaut wer­den kann, dies ist vor allem von För­der­gel­dern des Lan­des Nie­der­sach­sens und einem Beschluß des Kreis­ta­ges abhän­gig ist, ver­ein­bar­ten die Stadt Emden, der Land­kreis Aurich, die Geschäfts­füh­rer der UEK Aurich/Norden und des Emder Kli­ni­kums mit dem Betriebs­rat eine Absichts­ver­ein­ba­rung.

In die­ser wird der Arbeit­neh­mer­ver­tre­tung unter ande­rem auch Mit­spra­che bei betriebs­ge­ding­ten Kün­di­gun­gen ein­ge­räumt. Orts­grup­pen der Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft ver.di hat­ten sich zwar gegen ein sol­ches Vor­ge­hen aus­ge­spro­chen, der ver.di-Bezirk Weser-Ems unter­stützt jedoch die Zen­tral­kli­nik und damit ver­bun­de­ne Ent­las­sun­gen des Per­so­nals.

In der Ost­frie­sen-Zei­tung vom 1. April erklär­te UEK-Geschäfts­füh­rer Jann-Wolf­gang de Vries, dass die mit dem UEK-Betriebs­rat ver­ein­bar­te gemein­sa­me Pla­nung für den ”sozi­al­ver­träg­li­chen Stel­len­ab­bau” erst star­tet, wenn es ein Okay für die Zen­tral­kli­nik gibt. Über die genaue Zahl des Stel­len­ab­baus sei nie gespro­chen wor­den.


pdf_buttonAbsichtsvereinbarung_Letter_of_Intent mit den Betriebs­rä­ten der Kran­ken­häu­ser in Emden, Aurich und Nor­den


Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.