Aurich/Norden (okj) – Mindestens 500 Stellen werden in den nächsten fünf Jahren im Krankenhausverbund UEK Aurich/Norden abgebaut. Dies bestätigte der UEK-Betriebsrat in der neuesten Ausgabe des Klinik-Journals der UEK (1/15). Darin heißt es, „die Stellen können sozialverträglich gestrichen werden, indem frei werdende Stellen nicht wieder besetzt werden. Bis zur möglichen Eröffnung der Zentralklinik ist genug Zeit für einen vergleichsweise sanften Übergang!”
UEK-Aufsichtsratsmitglied und Kreistagsabgeordneter Hans-Gerd Meyerholz (GFA) zeigte sich darüber erstaunt. Demnach will der Betriebsrat noch während des Krankenhausbetriebes in Aurich, Emden und Norden mindestens 500 Stellen streichen, schrieb Meyerholz auf den Internet-Seiten der GFA. „Geht der Betriebsrat davon aus, dass zurzeit 500 Mitarbeiter zu viel in den Krankenhäusern beschäftigt sind?, fragte Meyerholz.
Natürlich könne mit einem Stellenabbau erst begonnen werden, wenn das Krankenhaus in Georgsheil eröffnet wird, betonte Meyerholz. Alles andere würde zu Lasten der Patienten und Mitarbeiter geschehen.
Meyerholz kritisierte, dass der Betriebsrat die Angst vor Privatisierung der Krankenhäuser schüre. Nur deshalb habe er der Schließung der drei Häuser in Aurich, Emden und Norden zugestimmt.
Dabei wisse auch der Betriebsrat, dass der Landkreis die Sanierung der UEK beschlossen hat, um die Krankenhäuser in der Trägerschaft des Landkreis zu behalten, also um die Privatisierung zu verhindern. Es stelle sich deshalb die Frage, welchen Hintergrund dieser Meinungsumschwung des Betriebsrates hat.
Obwohl noch offen ist ob die Zentralklinik in Georgsheil gebaut werden kann, dies ist vor allem von Fördergeldern des Landes Niedersachsens und einem Beschluß des Kreistages abhängig ist, vereinbarten die Stadt Emden, der Landkreis Aurich, die Geschäftsführer der UEK Aurich/Norden und des Emder Klinikums mit dem Betriebsrat eine Absichtsvereinbarung.
In dieser wird der Arbeitnehmervertretung unter anderem auch Mitsprache bei betriebsgedingten Kündigungen eingeräumt. Ortsgruppen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatten sich zwar gegen ein solches Vorgehen ausgesprochen, der ver.di-Bezirk Weser-Ems unterstützt jedoch die Zentralklinik und damit verbundene Entlassungen des Personals.
In der Ostfriesen-Zeitung vom 1. April erklärte UEK-Geschäftsführer Jann-Wolfgang de Vries, dass die mit dem UEK-Betriebsrat vereinbarte gemeinsame Planung für den ”sozialverträglichen Stellenabbau” erst startet, wenn es ein Okay für die Zentralklinik gibt. Über die genaue Zahl des Stellenabbaus sei nie gesprochen worden.
Absichtsvereinbarung_Letter_of_Intent mit den Betriebsräten der Krankenhäuser in Emden, Aurich und Norden
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