Emden (okj) – Etwa 400 Besucher nahmen an der ersten Informations-Veranstaltung zum geplanten Zentralklinikum in Georgsheil in der Emder Nordeseehalle teil.
Im Mittelpunkt stand vor allem das medizinische Konzept dieses Vorhabens. Das sogenannte „Impuls-Referat“ hielt der Chefarzt des Emder Klinikums Dr. Christoph Schöttes. Schöttes gilt als engagierter Vorkämpfer für die Idee einer Zentralklinik.
In seinem ca 15-minütigen Kurzreferat erläuterte er aus ärztlicher Sicht die Herausforderungen vor allem fachärztlicher Kooperationen in nahender Zukunft. Zwar böten die Häuser in Emden, Aurich und Norden derzeit eine hochwertige medizinische Versorgung, perspektivisch könne dies aber nicht mehr gewährleistet werden.
Emdens Oberbürgermeister Bernd Bornemann bezeichnete die Zentralklinik als „alternativlos“. Die Stadt werde sich mit 50 Prozent an den Investitionen beteiligen. Probleme für den Emder Haushalt sah Bornemann nicht, da die Klinik anfallende Kosten selbst zu tragen habe.
Auf die Frage, warum eine solche Informationsveranstaltung erst jetzt angeboten werden, erklärte Landrat Harm-Uwe Weber, dass die Bürger bislang wenig Interesse an dem Thema gezeigt hätten.
So habe man bei der Kreisttags-Entscheidung für die zweite Stufe der BDO-Machbarkeitsstudie die öffentliche Sitzung des Kreistages extra in einen größeren Raum verlegt. Allerdings wären nur zehn Bürger zu dieser Sitzung erschienen.
Gegenüber okj-TV war Weber zu keiner Stellungnahme vor der Kamera bereit.
Auf der vor allem von Befürwortern des Zentralklinikums besuchten Veranstaltung, hörten die Kritiker den Argumenten der Podiumsteilnehmer geduldig zu. Im Format einer Werbeveranstaltung für das Projekt, hatten diese allerdings kaum Gelegenheit einen kritischen Dialog zu eröffnen. Motto auf der Bühne: alle sind überzeugt, die Kritiker argumentieren aus dem Bauch und sind uninformiert.
Auf die Frage, ob in der Machbarkeitsstudie auch die Möglichkeit geprüft worden sei, die drei Krankenhäuser unter einer zentralen Verwaltung an den jeweiligen Standorten zu erhalten, erklärte Landrat Harm-Uwe Weber sichtlich genervt, das dies erfolgt sei. Damit widersprach Weber dem Auftrag des BDO-Gutachtens, welches lediglich den „status quo“ der drei defizitären Krankenhäuser einem Zentralklinik-Konzept gegenüber zu stellen hatte.
Unter dem Titel „Bauchgefühlt und Argumente“, sendete die Emder-Zeitung während der Veranstaltung auf ihren Seiten einen Live-Ticker. https://www.emderzeitung.de/emden/~/bauchgefuehl-und-argumente-199798/ Offiziell bekanntgegeben wurde auch eine Seite des Emder Klinikums unter anderem mit einer Chronik der Zentralklinik-Planungen und einem umfangreichen Frage und Antwort-Katalog.
Quelle: http://www.klinikum-emden.de/zentralklinikum/fragen-und-antworten/
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