Aurich (okj) – Die Kurzmeldung der Emder Zeitung vom Montag (21.3.) schlug bei der SPD wie eine Bombe ein. Der Kreistagsabgeordnete Helmut Ross (SPD) will bei der niedersächsischen Kommunalwahl am 11. September 2016 nicht mehr für die SPD im Kreistag antreten. Der Grund: SPD-Abgeordnete im Auricher Kreisausschuss hatten geschlossen gegen den vom Aktionsbündnis Klinikerhalt eingebrachten Antrag auf ein Bürgerbegehren gestimmt.
Ostfriesisches Klinik Journal
Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser
Kategorie: Kommentar
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Eines muss man Hilko Gerdes lassen. Der Mann spricht die Wahrheit. An der ökonomischen Lage des UEK-Verbunds Aurich Norden ist nichts mehr zu reparieren. Man ist praktisch insolvent, schreibt er. Mit diesem unerfreulichen Befund im Nacken, erklärt sich auch, warum die für dieses Fiasko Verantwortlichen des Landkreises mit aller Macht und gegen den Willen der Bürger eine Zentralklinik durchdrücken wollen.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
An Hiobsbotschaften aus dem UEK-Krankenhaus Aurich/Norden haben sich die Bürger des Landkreises Aurich mittlerweile gewöhnt. Jedes Jahr werden rund 10 Millionen € Defizit vermeldet. Ein vom Auricher Kreistag beschlossener Sanierungs- und Rettungsplan wurde schlichtweg nicht umgesetzt. Schuld daran hat natürlich der Gutachter, dessen Empfehlungen als zu optimistisch eingeordnet werden. Eine der Empfehlungen des mittlerweile bekannten Bredehorst-Gutachten war, in Aurich einen Linksherz-Katheder-Meßplatz anzubieten.
okj-Kommentar
von Margitta Schweers
Norden (okj) – Die Erkältung hat mich nicht schlafen lassen. Mit einem Erkältungstee in der Hand hab ich gegen drei Uhr in der Nacht den PC angeschaltet. Was ich sah, hat mich tief bewegt. Ein User hat mitten in der Nacht einen Zeitungsartikel der Emder Zeitung gepostet. Aus dem Artikel ging hervor, dass das Emder Krankenhaus in einem Berufungsverfahren beim OLG unterlegen war.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Etwas ruhiger scheint es derzeit um das Aktionsbündnis „Krankenhaus Erhalt“ geworden zu sein. Doch der Eindruck täuscht. Derzeit wird ein Bürgerbegehren entsprechend der niedersächsischen Kommunalverfassung vorbereitet. Dass das Bündnis überhaupt einen formaljuristischen Weg zu gehen hat, irritiert.
Über 22.000 Unterschriften hatten selbst Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt bei der Übergabe in Hannover im April des Jahres beeindruckt. Ihre Pressestelle gab sogleich bekannt, dass neben den rein wirtschaftlichen Betrachtungsweisen auch die gesellschaftliche Akzeptanz einer Zentralklinik bei der Förderung durch die Landesregierung eine Rolle spielen wird.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Die Entscheidung des Hannoveraner Krankenhaus-Planungsausschusses war abzusehen. Spätestens nach dem für das Aktionsbündnis enttäuschend verlaufenden Regionalgesprächs am 23. Juni im Auricher Hotel am Schloss, war den Aktivisten klar:
Hannover will die Zentralklinik.
Verärgert war man dort, weil Staatssekretär Jörg Röhmann den Bürgern, die sich vor dem Hotel zu einer Mahnwache versammelt hatten, versicherte, dass das Gespräch „ergebnisoffen“ verlaufen werde.
okj-Kommentar
von Margitta Schweers
Die meisten in meinem Umfeld kennen meinen Spruch: „Ich wollt doch nur Unterschriften sammeln.…“ Im Februar hab ich mich empört auf die Strasse begeben, bewaffnet mit Unterschriftenlisten, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass drei Städten ihr Krankenhaus weggenommen wird. Ich bin gesund, ok meine Tochter nicht und für die fahre ich weit in Deutschland herum, um für Gesundung zu sorgen.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Landrat Harm-Uwe Weber scheint derzeit unter hoher Anspannung zu stehen. Gemeinsam mit Emdens Oberbürgermeister Bernd Bornemann gab er am Donnerstag vergangener Woche (25.6.) eine Pressemitteilung heraus, nach der den Bürgermeistern aus Aurich und Norden unterstellt wird, dass sie „ganz offenbar eine Privatisierung als konkrete Option für den Erhalt ihrer Krankenhäuser in Betracht ziehen“.
Windhorst hatte vor drei Jahren mit dem privaten Klinikbetreiber Helios Gespräche über eine mögliche Nachnutzung des freigewordenen Kasernengeländes in Aurich gesprochen und darüber offen informiert.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Das Aktionsbündnis hatte am 18. Juni in Pewsum Glück gehabt. Der am Infomobil der Befürworter der Zentralklinik Georgsheil ”diensthabende Arzt” war Dr. Christoph Schöttes. Auf ihn geht das medizinisches Konzept der Zentralklinik zurück. Ein Krankenhaus-Arzt alter Schule und das mit Leib und Seele. Mit ihm kann man wirklich sachlich und seriös sprechen. Der Mann weiß, worüber er spricht.