Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

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RHÖN-KLINIKUM AG
Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main, 7. April 2017

Vor­stands­vor­sit­zen­der Ste­phan Holz­in­ger: “Durch die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung wer­den sich länd­lich gepräg­te Regio­nen künf­tig eine leis­tungs­fä­hi­ge und wohn­ort­na­he Gesund­heits­ver­sor­gung nicht mehr leis­ten kön­nen: Das ist unse­re Wachs­tums­chan­ce. Wir schaf­fen jetzt die ent­spre­chen­den Fähig­kei­ten und das Pro­dukt, die Zeit wird für uns spie­len“.


Experten fordern grundlegende Umgestaltung des Gesundheitswesens!

Ber­lin – Ver­schie­de­ne Exper­ten schla­gen in einem Posi­ti­ons­pa­pier einen radi­ka­len Um­bau des deut­schen Gesund­heits­sys­tems vor, der in ers­ter Linie eine Anglei­chung des sta­tio­nä­ren und des ambu­lan­ten Sek­tors beinhal­ten wür­de.

Eine Defi­zit­ana­ly­se gibt es schon seit 40 Jah­ren: Das deut­sche Gesund­heits­sys­tem ori­en­tiert sich an sei­ner eige­nen Sys­tem- und Abrech­nungs­lo­gik und nicht am Patien­ten­wohl oder an Behand­lungspfaden“, erklär­te Ham­burgs Gesund­heits­se­na­to­rin Cor­ne­lia Prü­fer-Storcks (SPD) heu­te bei der Vor­stel­lung des Papiers in Ber­lin. Sie ist eine der sie­ben Mit­glie­der der Exper­ten­grup­pe, die das Posi­ti­ons­pa­pier auf Initia­ti­ve der Fried­rich-Ebert-Stif­tung erstellt haben. „An jeder Stel­le erfolgt die Dia­gnos­tik neu“, fuhr sie fort, „der Informations­aus­tausch zwi­schen den Ein­rich­tun­gen ist mini­mal, und eine Kon­ti­nui­tät der Behand­lung ist nicht mög­lich.“


Hausarzt liest Funktionären die Leviten

End­lich mal ein Kol­le­ge der die Wahr­heit sagt und die Schnau­ze auf­macht. Uner­träg­lich fin­den es die meis­ten Kol­le­gen unter der Regress­keu­le die opti­ma­len Medi­ka­men­te für die Pati­en­ten aus­zu­su­chen. Des öfte­ren schon erlebt, dass die Pati­en­ten von den Fach­ärz­ten (HNO – Arzt, Der­ma­to­lo­gen und Ortho­pä­den) mit The­ra­pie­emp­feh­lun­gen zu mir zurück­ge­schickt wur­den; und das zu Quar­tals­en­de ver­mehrt


Gesundheitspolitisches Programm

Poli­ti­ker sind meist mit den Pro­ble­men unse­res Medi­zin­be­triebs über­for­dert und erken­nen die eigent­li­chen Ursa­chen der Mise­re unse­res Gesund­heits­we­sens nicht. Eine außer­uni­ver­si­tä­re ”For­schungs­stif­tung Pati­en­ten­schutz” könn­te mit wei­te­ren Maß­nah­men Abhil­fe schaf­fen. Die „Flucht in die Pri­va­ti­sie­rung“ ist kei­ne Lösung und wird auch ins­ge­samt die finan­zi­el­len Pro­ble­me unse­res Medi­zin­be­triebs auf Dau­er nicht lösen. Das bewei­sen inter­na­tio­na­le Bei­spie­le: das Gesund­heits­we­sen der USA ist das wei­tes­ten pri­va­ti­sier­te und das welt­weit teu­ers­te. Wir brau­chen weder ein ver­staat­lich­tes noch ein pri­va­ti­sier­tes son­dern ein ver­ge­sell­schaf­te­tes Gesund­heits­we­sen, bei dem durch Gesund­heits­kon­fe­ren­zen alle Akteu­re ein­schließ­lich der Pati­en­ten die Bedin­gun­gen der Gesund­heits­ver­sor­gung bestim­men. Das haben die meis­ten Poli­ti­ker noch nicht begrif­fen.


Die große Unbekannte – CMI

Unter einem CMI-Wert kann sich Otto Nor­mal­ver­brau­cher nicht viel vor­stel­len. Für die Abrech­nung der Kran­ken­häu­ser mit den Kran­ken­kas­sen ist er aber von höchs­ter Bedeu­tung. Der soge­nann­te Case-Mix-Index benennt die Schwe­re einer Erkran­kung oder Behand­lung und regelt die Höhe der Kos­ten­er­stat­tung. Für schwie­ri­ge Ein­grif­fe etwa am Her­zen gibt es viel Geld, für ande­re rela­tiv wenig. Wenn etwa Senio­ren mit einem unge­wis­sen Krank­heits­bild sta­tio­när auf­ge­nom­men wer­den, kann es vor­kom­men, dass die Kli­nik weni­ger erstat­tet bekommt als sie tat­säch­lich Auf­wand hat, sie muss also sogar noch drauf­le­gen. Logisch, dass die Kran­ken­häu­ser kei­ne 08/15-Fäl­le behan­deln wol­len, son­dern die lukra­ti­ven.


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