Scharfe Schwerter, wenig Spielraum
Interview mit Dr. med. Regina Klakow-Franck, Unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G‑BA). Als Ärztin ist Dr. med. Regina Klakow-Franck seit vier Jahren eine der drei Unparteiischen im G‑BA. Die Gynäkologin im Gespräch über die Macht des Gremiums, ihre Wahrnehmung von Politikberatung und über die Diskussion um die künftige stationäre Qualitätssicherung.
Kliniken sanieren sich mit sinnlosen Operationen – ein Überblick
Das deutsche Gesundheitswesen ist krank. In den letzten Jahren hat es sich in eine Richtung entwickelt, die immer gesundheitsgefährdender wird und zur Folge hat, dass alle unzufriedener sind.
Die meisten Ärzte sehen den Sinn ihres Berufs darin, Menschen gesund zu machen. Sie sind Arzt geworden, um zur richtigen Zeit die richtigen Worte zu finden. Um Schwerkranken wieder Lebensmut zu geben. Ein Arzt will seinen Patienten glücklich machen, wenn er ihn frisch und fit nach Hause entlassen kann. Das macht auch den Arzt glücklich. Besonders, wenn er ein Dankeschön für eine gute Betreuung bekommt. Dieses Glücksgefühl haben Ärzte heute allerdings nur noch sehr selten. Denn die Strukturen im deutschen Gesundheitswesen machen das kaum noch möglich.
Systemwechsel in der Krankenhausversorgung Klinikkonzerne profitieren von politischen Weichenstellungen
Unter dem Titel ”Innovation und Öffentlichkeit – Herausforderungen für Unternehmen der Gesundheitswirtschaft” lud die Financial Times Deutschland am 14. und 15. März 2006 zu ihrer ersten ”FTD-Konferenz Gesundheitswirtschaft” ein. Eingeladen waren in erster Linie ”Entscheider aus der ersten und zweiten Führungsebene von Kliniken, Krankenkassen, Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Dienstleistern, Beratungsfirmen, Banken und Investoren.” Neben der Suche nach ”lukrativen Geschäftsfeldern”, ging es bei der Konferenz um Öffentlichkeitsarbeit und Krisen-PR in der Gesundheitsbranche
Der neoliberale Angriff auf das Gesundheitssystem
Die Missstände im Gesundheitssystem nehmen beständig zu. Arztpraxen sind überreguliert. Immer weniger darf verordnet werden. Immer mehr gute Ärzte kehren dem System den Rücken, „privatisieren“ sich und geben ihre Kassenzulassung zurück. Man spricht über Zielpauschalen und Leistungskennziffern, über eine Kostenexplosion und anderes. Doch trotz aller Verlautbarungen, die ständig neue Qualitätssteigerungen versprechen, sind die Patienten in aller Regel immer weniger und schlechter versorgt – und zahlen zudem immer höhere Krankenkassenbeiträge sowie privat noch dazu. Der Neoliberalismus zerstört inzwischen nicht nur das Bildungs- und Sozial-, sondern auch das Gesundheitssystem. Seine Profitgier kaschiert er dabei mittels immer neuer Ideologeme, die uns weismachen, beim heimlichen Raubbau an der öffentlichen Daseinsvorsorge ginge es de facto um uns. Wie aber gelingt das? Und warum verschlimmert sich die Situation immer mehr? Zu diesen Fragen sprach Jens Wernicke mit der Ökonomin Mascha Madörin, die seit Jahren hierzu forscht.
Droht die Schließung des Kehler Krankenhauses?
Mal wieder Salamitaktik? 2012 wurde die Geburtshilfe geschlossen, geplanten Maßnahmen, die im Gegenzug angekündigt worden seien, um den Standort wieder etwas zu stärken, seien leider nicht umgesetzt worden. Schlaganfallabteilung verlagert Abteilung für ambulante Onkologie soll verlagert werden. Mir kommt es im Moment vor, als ob das Krankenhaus ausgetrocknet werden soll.
Interview mit Frank Ulrich Montgomery
”Wir brauchen eine Untergrenze für Ärzte”
Der Ärztepräsident beklagt, dass die Kliniken immer mehr Verwaltungskräfte einstellen. Die geplante Untergrenze für Pflegepersonal sei gut, aber nicht ausreichend. Zudem fordert er Assesment-Center für angehende Medizinstudenten.
Es sind nicht zufällig Wahlen.….oder?
Jetzt überschlagen sie sich! Wer bietet am Meisten? NRW-CDU plant Rettungsprogramm für Krankenhäuser „,Düsseldorf | Die CDU will mit einem ”Drei-Stufen-Plan” die Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen retten. Mit der Umsetzung möchte die Partei innerhalb der ersten 100 Tage nach einem Regierungswechsel beginnen, berichtet die ”Westdeutsche Allgemeinen Zeitung”. Der Plan sehe zunächst eine Soforthilfe vor: Zur kurzfristigen Entlastung der Kliniken soll ein dreistelliger Millionenbetrag in den Landeshaushalt eingestellt werden.
Der Fallpauschalen-Katalog D‑DRG 2017
Für jede genau definierte Erkrankung und ihre Behandlung im Rahmen stationärer Klinikaufenthalte sind bestimmte pauschale Beträge festgelegt, die die Klinik erstattet bekommt: die Fallpauschalen. Sie werden unabhängig von der Verweildauer der Patienten in der Klinik gezahlt.
Kalkuliert werden diese Fallpauschalen, indem die Bandbreite an Verweildauern bei der entsprechenden Erkrankung in verschiedenen Krankenhäusern ermittelt wird. Zur Kostenerstattung wird dann die mittlere Verweildauer aus dieser Bandbreite herangezogen.
Ebenfalls zum Lesen empfohlen: Ich bin keine Fallpauschale Allgemeinverständlicher Hintergrund zum Thema
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