Norden (ok/okj) – Das geplante Zentralkrankenhaus in Georgsheil übersteigt nach Ansicht des Norder Bundestagsabgeordneten Heiko Schmelze (CDU) den bisherigen Rahmen der jährlichen Krankenhausfinanzierung in Niedersachsen. Dies berichtet der in Norden erscheinende Ostfriesischer Kurier in seiner Ausgabe vom Mittwoch (8.7.). Laut Schmelze bleibe abzuwarten, ob sich das Land angemessen an dem Vorhaben beteiligt.
Nach Angaben Schmelzes lagen die jährlichen Investitionen für ganz Niedersachsen in den Jahren 2008 bis 2014 pro Jahr für alle Sanierungs- und Neubaumaßnahmen zusammen zwischen 35 und 133,1 Mio. €. In der Vergangenheit habe es lediglich zwei Neubauprojekte gegeben, die jeweils über mehrere Jahre mit je 100 Mio. € bezuschusst wurden.
Landkreis Aurich und die Stadt Emden rechnen derzeit mit Neubaukosten von rund 250 Mio. €. Oberbürgermeister Bernd Bornemann hatte auf einer Informationsveranstaltung in Emden im April erklärt, dass das Land mehr als 50 Prozent fördern müsse, um das Vorhaben realisieren zu können. Am heutigen Mittwoch (8.7.) wird in Hannover um 10 Uhr der Krankenhaus-Planungsausschuss in Hannover über das niedersächsische Investitionsprogramm 2015 beraten. Eines der insgesamt 14 zur Diskussion stehenden Projekte ist die Zentralklinik in Georgsheil, berichtet der KURIER.
Schmelze, der sich in Sachen Zentralklinik noch nicht positioniert hat, warnte im Kurier vor einem „Horror-Szenario“, wie es zurzeit Emsdetten, Greven und Steinfurt erlebe. Dort sei eine Zentralklinik in schwere wirtschaftliche Schieflage geraten. „So etwas darf nicht passieren“, betonte Schmelze. Bei allem was wir tun, muss es eine qualitativ hochwertige Vorbereitung geben. Vorrangiges Ziel müsse sein, dass die Zentralklinik für alle Bürger eine bessere medizinische Versorgung bringe, sagte Schmelze dem Ostfriesischer Kurier.
Dort äußerte sich auch der Ärzteverein Norder Land. Anders als in der Öffentlichkeit vermittelt, seien nicht alle Ärzte für das Projekt in Georgsheil. Vor allem niedergelassene Vertrags- und Krankenhausärzte fürchten derzeit um die ambulante Versorgung: „Nach unserer Auffassung kann ein Medizinisches Versorgungszentrum mit weniger Fachärzten als in den Jahren zuvor keine 23.000 zusätzliche Behandlungen pro Jahr aus der chirurgischen Ambulanz der UEK Norden übernehmen”.
Mehr dazu lesen Sie in der gedruckten Ausgabe und im E‑Paper des Ostfriesischer Kurier vom Mittwoch, 8. Juli.
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