Osttfriesland/Hannover (rb/okj) – Die SPD in Ostfriesland hat sich beim Thema Zentralklinik „entzweit“. Dies berichtet der in Hannover erscheinende „rundblick NORD-REPORT“ in der Ausgabe vom 7. August 2015. Das regionale Aktionsbündnis gegen die Großklinik hatte im Juli ein Bürgerbegehren angekündigt, um das Vorhaben zu Fall zu bringen. Die Bürger, die sich für den Erhalt der wohnortnahen Krankenhäuser in ihrer ländlichen Region einsetzen, erhalten derzeit nicht nur Unterstützung von der CDU, den Grünen und vom FDP-Kreisverband Aurich, heißt es im rundblick. Auch der SPD Unterbezirk Aurich habe sich mittlerweile mit einem einstimmigen Beschluss auf die Seite der Klinik-Gegner geschlagen und befürwortet das Bürgerbegehren.
Damit stellen sich die Sozialdemokraten in Ostfriesland gegen ihre Parteifreundin, Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt, berichtet der rundblick. Rundt hatte als Vorsitzende des Krankenhausplanungsausschusses des Landes ein deutliches Bekenntnis zum Klinik-Neubau abgelegt.
Wiederholt waren in den vergangen Wochen und Monaten Bemühungen gescheitert, die Wogen in Ostfriesland zu glätten. So hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Wiard Siebels ein Regionalgespräch auf den Weg gebracht, bei dem sich Sozial-Staatssekretär Jörg Röhmann in Aurich mit Befürwortern und Gegnern des Bauvorhabens an einen Tisch gesetzt hatte. Von einer Beilegung des Konfliktes waren die Teilnehmer am Ende allerdings weit entfernt. Holger Rohlfing, Sprecher des Auricher Teils des Aktionsbündnisses, bezeichnete die Veranstaltung als „Kasperletheater auf hohem Niveau“.
Das Aktionsbündnis fordert, dass die drei Krankenhäuser in Emden, Aurich und Norden saniert und auch mit Spezialisierungen zukunftsfähig gemacht werden sollten. Für den UEK-Verbund Aurich/Norden läge dazu ein vom Kreistag beschlossener Rettungsplan vor, das sogenannte „Bredehorst-Gutachten“. Dieses sei allerdings nicht umgesetzt worden.
Die Kreistagsfraktion der Grünen in Aurich führt zudem auch umweltpolitische Aspekte gegen den nach bisherigen Schätzungen rund 250 Mio. Euro teuren Neubau an. Wie die Fraktionssprecherin Gila Altmann gegenüber dem rundblick erklärte, werde die Kllinik von Hubschraubern mit Patienten angeflogen. Das sei jedoch kritisch zu betrachten, da sich in unmittelbarer Nähe mehrere Vogelschutzgebiete befänden.
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