Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

SPD-Mann Beekhuis verärgert über Wahlkampfgetöse

powerrangerAurich (okj) – Als „Wahl­kampf­ge­tö­se“ hat der SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Auricher Kreis­tag, Jochen Beek­huis, die Kri­tik an der Able­hung eines Bür­ger­be­geh­rens für den Kli­ni­ker­halt bezeich­net. In einer am gest­ri­gen Don­ners­tag (24.3.) ver­brei­te­ten Pres­se­mit­tei­lung erklär­te Beehuis, die­se Kri­tik sei ein „mas­si­ver Bei­trag zur Ver­un­si­che­rung der Bür­ger und Bür­ge­rin­nen“.

Der Kreis­aus­schuss habe eine recht­lich gebun­de­ne Ent­schei­dung getrof­fen. Das Akti­ons­bünd­nis habe einen unzu­rei­chen­den Kos­ten­de­ckungs­vor­schlag ein­ge­reicht. Es sei nicht dar­legt wor­den, wie die Stand­or­te in Aurich und Nor­den wirt­schaft­lich ver­tret­bar betrie­ben wer­den könn­ten.

Rund 10 Mio. € jähr­li­ches Defi­zit ver­zeich­net der UEK-Ver­bund Aurich/Norden seit vie­len Jah­ren. Zurück­ge­führt wird die­ses vor allem auf Miß­ma­nage­ment der Füh­rungs­ebe­nen in der Poli­tik und der UEK-Geschäfts­füh­rung.

SPD beharrt auf Rechtstreue

ich heisseDen Grü­nen im Kreis­tag warf Beek­huis vor, die Grün­de für die erneu­te Ableh­nung des Antra­ges auf ein Bür­ger­be­geh­ren „offen­bar nicht in ihrer Kom­ple­xi­tät erfasst und ver­stan­den zu haben“. Die Grü­nen hat­ten Land­rat Harm-Uwe Weber (SPD) und der Mehr­heits­frak­ti­on vor­ge­hal­ten, sich bei der Abwei­sung des Bür­ger­be­geh­rens hin­ter For­ma­li­en zu ver­schan­zen.

Dem Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­ten Hel­mut Roß (SPD) warf Beek­huis vor, „ver­geb­lich Unstim­mig­kei­ten zwi­schen der Par­tei und der Frak­ti­on im Land­kreis“ zu fin­den. Roß hat­te ange­kün­digt, wegen der Abwei­sung des Bür­ger­be­geh­rens durch die fünf im Kreis­aus­schuss ver­tre­te­nen SPD-Abge­ord­ne­ten, nicht wie­der für die Sozi­al­de­mo­kra­ten im Kreis­tag antre­ten zu wol­len. Roß wur­de 2011 von sei­nen Wäh­lern un­ab­hän­gig vom SPD-Lis­ten­platz mit 2060 Stim­men als un­ab­hän­gi­ger Abge­ord­ne­ter di­rekt in das Par­la­ment des Land­krei­ses ge­wählt.

Der SPD wegen ihrer Recht­s­treue zu unter­stel­len, das sie gegen die Mit­tel direk­ter Demo­kra­tie sei, bezeich­ne­te Beek­huis als „boden­lo­se Unver­schämt­heit“. Wir leben in einem Rechts­staat, beton­te Beek­huis. Des­halb sei bedenk­lich, wenn die Grü­nen und der Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­te Roß dazu auf­ru­fen, sich über gel­ten­des Recht hin­weg­zu­set­zen. Die­se Art von Poli­tik sei mit der SPD nicht zu machen.

Bürgerentscheid Gefahr für repräsentative Demokratie ?

beteiligungInzwi­schen hat die Lan­des­re­gie­rung in Nie­der­sach­sen beschlos­sen, Bür­ger­be­geh­ren in Nie­der­sach­sen ohne Kos­ten­de­ckungs­vor­schlag zu ermög­li­chen. Die­ser wur­de in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der dazu benutzt, Bür­ger­be­geh­ren schei­tern zu las­sen. Die Initia­ti­ve der Lan­des­re­gie­rung stieß aller­dings auf erheb­li­chen Wider­stand der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de. Die­se fürch­te­ten, dass mit der Neu­re­ge­lung die reprä­sen­ta­ti­ve Demo­kra­tie in Fra­ge gestellt wer­den könn­te.

Dem­ge­gen­über beton­te der Nie­der­säch­si­sche Innen­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us (SPD), mit der Neu­re­ge­lung, wer­de büger­schaft­li­ches Enga­ge­ment erleich­tert. Die­ses sei eher „ein Zei­chen leben­di­ger Demo­kra­tie“, wel­ches die kom­mu­na­le Selbst­ver­wal­tung am Ende eher stär­ke als schwä­che.


Wahl­kampf­ge­tö­se: Die Pres­se­mit­tei­lung von Jochen Beek­huis (SPD) im Wort­laut


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