Südbrookmerland (okj) – Für die Schließung der drei Krankenhäuser in Norden, Aurich und Emden will die Bürgerinitiative „Pro Zentralklinik“ in Südbrookmerland eintreten. Auf einer öffentlichen Gründungsveranstaltung im Gasthof Thun soll sie am kommenden Donnerstag (20.10.), um 19 Uhr formell gegründet werden. Unterstützt wird die Initiative unter anderem auch vom Gewerbeverein Südbrookmerland. Die Initiatoren sind sich laut einer Mitteilung sicher, dass die medizinische Versorgung im Landkreis ohne die Zentralklinik nicht mehr sichergestellt werden kann.
Klinikneubau wird teurer werden
Nach Berechnungen der Beratergesellschaft BDO bestehe bei allen drei Krankenhäusern ein Investitionsstau von rund 100 Millionen Euro. Für mindestens 250 Millionen Euro soll deshalb eine Zentralklinik in Georgsheil gebaut und die bestehenden Häuser aufgegeben werden. Zusätzlich zu den geplanten Neubaukosten in Höhe von 250 Millionen Euro, werden mittlerweile Baukosten-Steigerungen von bis zu 10 Prozent eingeräumt. Darüber hinaus werden erhebliche Mittel zur Erschließung der Infrastruktur für das neue Krankenhaus auf der Grünen Wiese aus kommunalen Haushaltsmitteln aufzubringen sein.
Wirtschaftsfaktor Zentralklinik gut für Südbrookmerland
Gegen diesen Plan hatte das Aktionsbündnis Klinikerhalt in Ostfriesland bei Bürgern im Landkreis Aurich und der Stadt Emden im vergangenen Jahr über 22.000 Unterschriften gesammelt. Auf dieser Grundlage wurde Mitte dieses Jahres ein Bürgerentscheid zur Zentralklinik beantragt. Aus formalen Gründen hatten der Kreisausschuss in Aurich und der Verwaltungsrat in Emden diesen Antrag abgewiesen.
Von der Schließung ihrer Krankenhäuser sind allein in Aurich, Emden und Norden rund 110.000 Einwohner betroffen. Hinzu kommen die Bürger im Umland der drei Mittelzentren. Das Interesse der Gewerbetreibenden und der Gemeinde Südbrookmerland am Standort Georgsheil eine Zentralklinik zu bekommen, ist dort mittlerweile offenkundig. Vor allem Gewerbetreibende sehen in der Zentralklinik einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor. Darüber hinaus rechnet man damit, das junge Ärzte nach Georgsheil kommen und sich dort ansiedeln.
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