Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Claus Eppmann übernimmt Emder Krankenhaus

ulrichpomberg_02Emden (ez/okj) – Emdens Kli­nik­chef Ulrich Pom­berg ist ab sofort beur­laubt und dort nicht mehr als Geschäfts­füh­rer tätig. Wie Emdens Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Bor­n­e­mann (SPD) erklär­te, wer­de man im gegen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men einen Auf­lö­sungs­ver­trag schlie­ßen. Die Geschäfts­füh­rung in Emden über­nimmt bis auf wei­te­res Zen­tral­klink-Chef Claus Epp­mann. Der freund­li­che Stan­dard­satz ”im gegen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men” wird in der Regel dann gewählt, wenn die betei­lig­ten Par­tei­en der Über­zeu­gung sind, dass es nicht mehr passt. Pom­bergs Ver­trag läuft zwar erst Ende 2017 aus, doch so lan­ge will man wohl nicht mehr war­ten, berich­tet die Emder Zei­tung in ihrer mor­gi­gen Aus­ga­be. Selbst das Zustan­de­kom­men eines Auf­lö­sungs­ver­tra­ges will nie­mand abwar­ten; Pom­berg nimmt ab heu­te Urlaub. Damit ist klar: Das Ver­hält­nis scheint zer­rüt­tet zu sein.

Im Aktionsbündnis Klinikerhalt hatte Pomberg einige ”heimliche Fans”

Im Akti­ons­bünd­nis Kli­ni­ker­halt wur­de intern schon seit län­ge­rem die Devi­se aus­ge­ge­ben, den Emder Kli­nik­chef wegen sei­nes Ein­tre­tens für eine Zen­tral­kli­nik in Georgs­heil nicht zu bekrit­teln.

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Emdens Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Bor­n­e­mann (l.): Trennt sich von Kli­nik­chef Ulrich Pom­berg

Als Grund dafür dien­ten eine Viel­zahl von Zei­tungs­be­rich­ten aus dem Archiv, in denen sich Pom­berg immer wie­der für eine gesamtost­frie­si­sche Lösung und eine enge­re Koope­ra­ti­on der bestehen­den ost­frie­si­schen Kran­ken­häu­sern enga­giert hat­te. Pom­bergs Enga­ge­ment von damals ist letzt­lich die Grund­hal­tung des Akti­ons­bünd­nis­ses Kli­ni­ker­halt von heu­te. Dort hat­te er eini­ge heim­li­che Fans.

Um ihn nicht in Loya­li­täts­kon­flik­te zu brin­gen, habe man dar­auf ver­zich­tet, Pom­berg pro­ak­tiv auf sei­ne dama­li­gen Aus­füh­run­gen anzu­spre­chen. Soll­ten die Bür­ger im Land­kreis Aurich oder der Stadt Emden in einem Bür­ger­ent­scheid für den Erhalt bestehen­der Kran­ken­häu­ser votie­ren, dürf­te Pom­bergs Enga­ge­ment von damals sicher wie­der zu Ehren kom­men. Gera­de das klei­ne Emder Kran­ken­haus habe unter Pom­berg höchst erfolg­reich sein kön­nen und genie­ße über die Gren­zen Ost­fries­lands hin­aus einen sehr guten Ruf.

Sehenswertes Video über das gute Emder Krankenhaus

Das es nun eben­falls in öko­no­mi­sche Schräg­la­ge gera­te, habe rein gar nichts mit Manage­ment­ver­sa­gen einer Kli­nik­lei­tung zu tun. Viel­mehr sei das Emder Kran­ken­haus Opfer der gesund­heits­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen, die auf Lan­des- und Bun­des­ebe­ne klei­ne­ren Kran­ken­häu­sern die öko­no­mi­schen Grund­la­gen ent­zieht.

Noch im Jah­re 2012 wur­de auf Ver­an­las­sung des Emder Kli­nik­chefs ein Image-Video über das Emder Kli­ni­kum pro­du­ziert. Dies soll­te aus­rei­chen um jeden Emder Bür­ger zu moti­vie­ren, beim bevor­ste­hen­den Bür­ger­ent­scheid für den Erhalt des Emder Kli­ni­kums zu stim­men. Rund 180 Kran­ken­häu­ser in Nie­der­sach­sen kämp­fen der­zeit um ihr Über­le­ben. Bun­des­weit sol­len rund 450 wohn­ort­na­he Kran­ken­häu­ser geschlos­sen wer­den.


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