Mainz (swr/okj) – Wieviel medizinische Versorgung im ländlichen Raum gebraucht wird, war am vergangenen Sonnabend (18.6.) Thema einer Hauptversammlung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Mainz.
Wie der Südwestfunk (SWR) ein einem Fernsehbericht der Sendung „Landesschau aktuell“ aus Rheinland-Pfalz berichtete, seien Patienten aber auch Ärzte dagegen, die Kliniklandschaft auszudünnen.
Günther Matheis von der Bezirksärztekammer erklärte im SWR, man bräuchte die kleinen Krankenhäuser, weil es absehbar in zehn bis fünfzehn Jahren eine ganz andere Demographie geben werde. Auch dies mache erforderlich, eine flächendeckende Notfallversorgung aufrecht zu erhalten..
Landrat Günther Schartz (CDU) vom Landkreis Trier-Saarburg erklärte, dass die Investitionsförderung des Landes für die Krankenhäuser deutlich erhöht werden müsse. Als Mitglied der Krankenhausgesellschaft wisse er, das in Rheinland-Pfalz rund 160 Millionen Euro für Investitionen fehlten. Die kommunalen Krankenhäuser seien nicht in der Lage, die erforderlichen Investitionen aus den Erlösen durch Fallpauschalen zu erwirtschaften.
Wurden mögliche Fördermittel aus Niedersachsen für UEK nicht beantragt?
Nach Informationen des Aktionsbündnisses Klinikerhalt in Ostfriesland, soll der Krankenhausverbund „Ubbo-Emmius-Kliniken“ in Aurich und Norden (UEK) unter anderem auch deshalb in ökonomische Schräglage geraten sein, weil Fördermittel, die die UEK vom Land Niedersachsen hätte erhalten können, gar nicht erst beantragt wurden.
Dieses scheine in den Landkreisen Wittmund und Leer anders gemacht worden zu sein. Mit ein Grund, dass die wirtschaftliche Lage dieser wohnortnahen Krankenhäuser im Vergleich zu denen im Landkreis Aurich derzeit tendenziell besser aussähe.
Vor allem wegen der jährlichen Defizite in Höhe von rund 10 Millionen Euro, die aus Mitteln des Kreishaushalts ausgeglichen werden, sollen die Häuser in Aurich und Norden aufgegeben und eine sogenannte Zentralklinik auf der Grünen Wiese für bislang angenommene 250 Millionen Euro aus Steuermitteln erbaut werden.
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