Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Aus den Regionen: Bürger für Erhalt des Krankenhauses im Zabergäu

Bra­cken­heim (HsT/okj) – Weil sie in öko­no­mi­sche Schräg­la­ge gera­ten, wer­den immer mehr Kran­ken­häu­ser in Deutsch­land geschlos­sen. Haupt­grund dafür sind die 2004 gesetz­lich ein­ge­führ­ten Rah­men­be­din­gun­gen, die mit der soge­nann­ten Fall­pau­scha­le vor allem klei­ne­re Kran­ken­häu­ser einer gewoll­ten Markt­be­rei­ni­gung unter­wer­fen. Doch immer mehr Men­schen weh­ren sich gegen die­ses Poli­tik.

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Gro­ßer Andrang bei der Ver­an­stal­tung der Lokal­zei­tung ”Heil­bron­ner Stim­me” zum The­ma Kran­ken­haus. Foto: Tho­mas Dorn

Am ver­gan­ge­nen Mon­tag (10.9.) lud auch die in Heil­bonn erschei­nen­de Tages­zei­tung „Heil­bron­ner Stim­me“ zu einem The­man­a­bend „Kran­ken­haus auf der Kip­pe“ ein. HSt-Chef­re­dak­teur Uwe Ralf Heer griff damit ein The­ma auf, wel­ches die Men­schen nicht nur in Heil­bronn bewegt. Dort steht das SLK-Kli­ni­kum Bra­cken­heim im Zaber­gäu zur Dis­po­si­ti­on.

Das Zaber­gäu ist eine Regi­on in Baden-Würt­tem­berg, rund 40 km nörd­lich von Stutt­gart und 50 km öst­lich von Karls­ru­he. Namens­ge­bend ist die Zaber, ein lin­ker Neben­fluss des Neckars.

Ist das noch ein Krankenhaus?

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Rolf Kie­ser (Bür­ger­meis­ter in Bra­cken­heim)

”Es steht nicht beson­ders gut um unser Kran­ken­haus”, räum­te auch Bra­cken­heims Bür­ger­meis­ter Rolf Kie­ser ein, zugleich Vor­sit­zen­der des mehr als 700 Mit­glie­der zäh­len­den Kran­ken­haus-För­der­ver­eins, berich­tet die Heil­bron­ner Stim­me in ihrer online-Aus­ga­be. Geschäfts­füh­rung und Auf­sichts­rä­te der SLK Kli­ni­ken GmbH wol­len das Kran­ken­haus allen­falls in abge­speck­ter Form wei­ter­füh­ren.

Momen­tan gibt es vier Abtei­lun­gen, mit einem Schwer­punkt bei der Ger­ia­tri­schen Reha­bi­li­ta­ti­on. Nun sind der Weg­fall der chir­ur­gi­schen und der inne­ren Abtei­lung im Gespräch. ”Ist das dann noch ein Kran­ken­haus?” frag­te sich nicht nur Rolf Kie­ser.

Der Bür­ger­meis­ter ver­wies auf die ”hohe Akzep­tanz” des Kran­ken­hau­ses im Zaber­gäu, die über­durch­schnitt­li­che Aus­las­tung der Bet­ten, auch die hohe Ein­wei­sungs­quo­te sei­tens der nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te. Dass sich die Pati­en­ten in Bra­cken­heim gut auf­ge­ho­ben füh­len, die fami­liä­re Atmo­sphä­re schät­zen, bestä­tig­ten etli­che Zuhö­rer. ”Hier sind wir noch Men­schen, nicht Num­mern”, bekommt auch Kran­ken­haus-Seel­sor­ger Wil­li Forst­ner immer wie­der zu hören.

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Direkt­link zum Arti­kel der Heil­bron­ner Stim­me

”Wo bleibt die sozia­le Ver­ant­wor­tung des Staa­tes?”, frag­te ein Besu­cher. Die Men­schen im Zaber­gäu pochen auf die wohn­ort­na­he Ver­sor­gung, die SLK-Kli­nik in Heil­bronn ist ihnen im Not­fall zu weit ent­fernt. Das Argu­ment, dass das Bra­cken­hei­mer Kran­ken­haus rote Zah­len schreibt, der­zeit knapp zwei Mil­lio­nen Euro jähr­lich, ist für vie­le Zuhö­rer im Sys­tem begrün­det. ”Bra­cken­heim hat einen Pfle­ge­bet­ten-Schwer­punkt”, stell­te eine Dis­ku­tan­tin klar. Geld ver­die­ne man mit Ope­ra­tio­nen, doch die sei­en in Heil­bronn ange­sie­delt.

Das wirt­schaft­li­che Argu­ment ist für vie­le aber ohne­hin nicht das ent­schei­den­de. Ob der Kran­ken­haus­stand­ort Bra­cken­heim erhal­ten bleibt, ist für sie zual­ler­erst eine poli­ti­sche Ent­schei­dung. Und da sehen sie die loka­len Kreis­rä­te in der Pflicht, Far­be zu beken­nen. Die mut­maß­lich ent­schei­den­de Sit­zung des Heil­bron­ner Kreis­tags ist Anfang Novem­ber.


 buendnis


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