Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Fast 20.000 Unterschriften kann man nicht ignorieren

Aurich (okj) – Das wohn­ort­na­he Kran­ken­häu­ser nicht nur in Ost­fries­land gefähr­det sind, war am Mitt­woch­abend (29.4.) The­ma einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung der CDU-Mit­tel­stands- und Wirt­schafts­ver­ei­ni­gung im Auricher Hotel am Schloss. Vor rund 60 Besu­chern erläu­ter­ten der Geschäfts­füh­rer der Ober­lau­sitz-Kli­ni­ken, Rei­ner E. Rogow­ski und Zevens Bür­ger­meis­ter Hans-Joa­chim Jaap, wie es den­noch mög­lich sein kann auch klei­ne­re Kran­ken­häu­ser wohn­ort­nah zu erhal­ten.

JWI D 0763

Zeve­ner Bür­ger­meis­ter Hans-Joa­chim Jaap: Gemein­sam mit den Bür­gern dro­he­ne Stand­ort-Schlie­ßung des Kran­ken­hau­ses ver­hin­dert

Jaap berich­te­te aus­führ­lich, wie es vor allem auch mit Unter­stüt­zung enga­gier­ter Bür­ger gelang, das Mar­tin-Luther-Kran­ken­haus in Zeven durch einen orga­ni­sa­to­ri­schen Zusam­men­schluss von vier Kran­ken­häu­sern in den Land­krei­sen Roten­burg-Wüm­me, Sta­de und den Städ­ten Bre­mer­vör­de, Roten­burg, Zeven und Sta­de an ihren Stand­or­ten zu bewah­ren. Die Zeve­ner Kli­nik ver­fügt über 87 Bet­ten und bie­tet mit einem breit gefä­cher­ten Leis­tungs­an­ge­bot eine umfas­sen­de Ver­sor­gung für die Bevöl­ke­rung der Regi­on.

Mit stum­men Mahn­wa­chen, Auf­kle­bern und wei­te­ren Aktio­nen hat sich die Bür­ger für den Erhalt „ihres“ Kran­ken­hau­ses in Zeven enga­giert und damit auch Erfolg gehabt. Beein­druckt zeig­te sich Jaap von der Unter­schrif­ten­samm­lung in Ost­fries­land. „Über rund 20.000 Unter­schrif­ten kön­ne kein Kreis­tag und kein Land­rat hin­weg­ge­hen, sag­te Jaap.

Dass in länd­li­chen Regio­nen an die Kran­ken­haus-Struk­tu­ren ande­re Anfor­de­run­gen zu stel­len sind, als in Groß­städ­ten und Bal­lungs­räu­men, beton­te auch Geschäfts­füh­rer Rogow­ski. Mit Unter­stüt­zung der Ärz­te­schaft gelang es ihm dort, einen Kli­nik-Ver­bund mit den Häu­sern in Baut­zen, Bischofs­wer­der und zuge­hö­ri­ge Kom­ple­men­tär­be­trie­be in ein moder­nes Kran­ken­haus­un­ter­neh­men in kom­mu­na­ler Trä­ger­schaft zu ver­fu­sio­nie­ren. Als aka­de­mi­sches Lehr­kran­ken­haus wird der Ver­sor­gungs­auf­trag einer Not­fall- und Regel­ver­sor­gung für die Bevöl­ke­rung auch mit klei­ne­ren Kran­ken­häu­sern rund um die Uhr auf hohem Niveau erbracht.

Folie

Vor­trags­fo­lie von Bür­ger­meis­ter Jaap: Bür­ger­en­ga­ge­ment ret­te­te Kran­ken­haus.
Zum Ver­grö­ßern auf das Image kli­cken

Auch eini­ge Ärz­te des UEK-Ver­bun­des Aurich/Norden waren zur Ver­an­stal­tung gekom­men. Zustim­men­des Nicken ern­te­te Rogow­ski auch von die­ser Sei­te als er über die Gefah­ren durch Manage­ment­feh­ler an der Füh­rungs­spit­ze refe­rier­te. Sig­rid Grie­sel (GFA) frü­he­re Stadt­käm­me­rin und eins­ti­ge Auricher Bür­ger­meis­te­rin beton­te in ihrem Vor­trag, dass die Idee einer Zen­tral­kli­nik vor allem wegen der Defi­zi­te im UEK-Ver­bund und dem Emder Kli­ni­kum begrün­det wor­den sei.

Bereits in einem Gespräch bei Radio Ost­fries­land im Janu­ar hat­te Grie­sel erklärt, dass die Idee der Zen­tral­kli­nik ein „mitt­le­res Ablen­kungs­ma­nö­ver“ von Ver­säum­nis­sen der Poli­tik sei. Rogow­ski, der sich für sei­nen Vor­trag auch mit der Kran­ken­haus­land­schaft in Ost­fries­land befasst hat­te, erklär­te, dass ihm für die­se Regi­on ein „gesamtost­frie­si­sches Kon­zept“ gebo­ten erschei­ne.

Unterschriftensammlung im Endspurt

Sammlung Borssum

End­p­spurt: Samm­lung in Emden Borß­um

Vom Akti­ons­bünd­nis für den Erhalt wohn­ort­na­her Kran­ken­häu­ser wur­den am heu­ti­gen Don­ners­tag (30.4.) 150 Unter­schrif­ten beim Edeka.Markt im Emder Stadt­teil Borß­um gesam­melt. Borß­u­mer hat­ten sich teil­wei­se extra auf den Weg gemacht, um an dem Stand ihre Unter­schrift abzu­ge­ben. Aus Nor­den kamen am gest­ri­gen Mitt­woch noch wei­te­re rund 250 Unter­schrif­ten hin­zu. Auch bei Mai­kund­ge­bun­gen in Aurich und Emden wird wei­ter gesam­melt.

Offi­zi­ell been­det wird die Samm­lung im Land­kreis Aurich und in der Stadt Emden wäh­rend der Georgs­hei­ler Mei­le am 2. Mai. Die Kri­ti­ker der Zen­tral­kli­nik dort, sind von 11 bis 18 Uhr an ihrem Stand bei Auto­fit Lam­mers.


Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.