Ostfriesisches Klinik Journal

Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser

Chronisches Versagen der UEK-Geschäftsführung


Gemein­sam mit dem „För­der­ver­ein der UEK am Stand­ort Nor­den e.V.“ hat das Akti­ons­bünd­nis ver­gan­ge­nen Sonn­abend am Nor­der Markt mit einem Infor­ma­ti­ons­stand für den Erhalt der Kran­ken­häu­ser in Emden, Nor­den und Aurich gewor­ben. „Vie­le Nor­der woll­ten an unse­rem Stand für ihr Kran­ken­haus unter­schrei­ben“, erklär­te Mar­git­ta Schweers vom Akti­ons­bünd­nis. Die Unter­schrif­ten­samm­lung ist aller­dings schon Anfang April mit 21.167 Unter­schrif­ten been­det und an Nie­der­sach­sens Sozi­al­mi­nis­te­rin Cor­ne­lia Rundt in Han­no­ver über­ge­ben wor­den, sag­te Schweers. Dabei habe man den Ein­druck gewon­nen, dass man in Han­no­ver das Votum der Bür­ger ernst neh­me.

JWI G 1806Der Infor­ma­ti­ons­stand beim Kiosk Heve­mey­er sei auch von vie­len Mit­ar­bei­tern der UEK auf­ge­sucht wor­den, sag­te Schweers wei­ter. Dabei habe sich gezeigt, dass es vie­le UEK-Beschäf­tig­te gäbe, die die Zen­tral­kli­nik eben­falls kri­tisch bewer­ten. Der Betriebs­rat, der im Zuge die­ser Pla­nun­gen einer „sozi­al­ver­träg­li­chen Ent­las­sung“ von rund 500 Mit­ar­bei­tern zuge­stimmt hat, habe die Mit­ar­bei­ter zu die­sem The­ma erst gar nicht gefragt. „Das ist von oben ent­schie­den wor­den“, hieß es. Vie­le hät­ten jedoch Angst um ihren Arbeits­platz und woll­ten sich nicht öffent­lich äußern.

Auch eini­ge Ärz­te wür­den die Vari­an­te Zen­tral­kli­nik skep­tisch beur­tei­len. Um auch die­sen Stim­men Gehör zu ver­schaf­fen, habe das Akti­ons­bünd­nis allen Betrof­fe­nen ange­bo­ten, sich auch anonym an die Redak­ti­on „Ost­frie­si­sches Kli­nik­jour­nal“ zu wen­den. Infor­man­ten- und Quel­len­schutz wer­de gewähr­leis­tet. Schon mehr­fach sei dem Akti­ons­bünd­nis zu Ohren gekom­men, dass Kri­ti­ker der Zen­tral­kli­nik auch per­sön­lich unter Druck gesetzt oder einen „Maul­korb“ ver­passt bekä­men. JWI G 1786

Die­sen Hin­wei­sen wol­le man nun gezielt nach­ge­hen.

Schar­fe Kri­tik an der UEK-Geschäfts­füh­rung übte Ingolf Mül­ler vom UEK-För­der­ver­ein. Die­se und der Auf­sichts­rat haben die rund 10 Mio € Defi­zit jähr­lich zu ver­ant­wor­ten. 56 Pro­zent aller Kran­ken­häu­ser in Deutsch­land wür­den schließ­lich schwar­ze Zah­len schrei­ben, sag­te Mül­ler. Das gel­te auch für die direk­ten Nach­barn im Land­kreis Leer. Der UEK-Geschäfts­füh­rung warf Mül­ler „chro­ni­sches Ver­sa­gen“ vor. Anbe­tracht der schwie­ri­gen Haus­halts­la­ge des Land­krei­ses, kön­ne die­ser – trotz mög­li­cher För­de­rung durch das Land Nie­der­sach­sen, den Eigen­an­teil, sowie Fol­ge­kos­ten eines Kran­ken­haus-Neu­baus nicht finan­zie­ren

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