Norden (okj) – „Norden – nicht ohne mein Krankenhaus“. Mit diesem Autoaufkleber will der UEK-Förderverein ab sofort für den Erhalt des Norder Standortes werben. Auf dem Stand des Vereins, der jeden Sonnabend zwischen 10 und 14 Uhr in der Norder Fussgänger-Zone steht, sollen ab morgen 16.07.) die ersten 2500 Aufkleber an Norder Bürger und Bürgerinnen verteilt werden, sagte Vorstandsvorsitzender Jürgen Wieckmann.
Ostfriesisches Klinik Journal
Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser
Kurzmitteilungen
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
”Landrat Weber bricht Lanze für OP-Bereitschaft in Norden”. So titelte am heutigen Donnerstag (14.7.) die in Norden erscheinende Tageszeitung ”Ostfriesischer Kurier”. Vorausgegangen war eine Pressekonferenz mit Zentralklinik-Macher Claus Eppmann und dem UEK-Pflegedirektor Jürgen Scholla. Diesem hatte man offensichtlich die heiße Kartoffel zugewiesen, die Öffentlichkeit über Planungen zu informieren, nach denen die OP-Bereitschaft in Norden abgeschafft werden soll.
In der Stadt Norden und der Diskussion über das Krankenhaus dort kommt Bewegung. Jüngster Vorschlag aus FDP-Kreisen in Norden lautet, das hiesige Krankenhaus aus den Klauen des Landkreises Aurich zu befreien. Diesem wird nicht ohne Grund nachgesagt, alles mögliche zu können – nur nicht „Krankenhaus“. Die Vorstellung, dass Krankenhäuser im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge auch in kommunale Hand gehört, scheint nicht nur in FDP-Kreisen erhebliche Risse bekommen zu haben.
Berlin (okj) – Wenn die Klinik zum Wirtschaftsunternehmen wird und vor allem Gewinne erzielen soll, leidet die Qualität der Medizin und damit vor allem der Patient. Wachsender Kostendruck und ökonomisch orientierte Zielvorgaben an einen wirtschaftlichen Klinikbetrieb beeinträchtigen Ärzte in der Ausübung ihres Berufes.
In einem aktuellen Positionspapier hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) die derzeitige Situation an deutschen Krankenhäusern analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet, die sie gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) bei einer Pressekonferenz am 14.
Norden (okj) – Der Förderverein UEK am Standort Norden will ab sofort jeden Sonnabend zwischen 10 und 14 Uhr in der Norder Fussgängerzone in persönlichen Gesprächen über aktuelle Entwicklungen beim Norder Krankenhaus informieren. Darüber hinaus sind verschiedene Aktionen geplant, die für das Norder Krankenhaus eintreten. Unterstützt wird der Verein vom Aktionsbündnis Klinikerhalt in Emden und Aurich.
Mit Blick auf Planungen einer Zentralklinik in Georgsheil, dürfe das Norder Krankenhaus nicht schon jetzt weiter zusammengeschrumpft werden, sagt der Förderverein-Vorsitzende Jürgen Wieckmann.
Aurich/Norden (okj)- Die Planungen zur Schließung der OP-Bereitschaft im Norder Krankenhaus müssen sofort eingestellt werden. Dies erklärte die Kreistagsabgeordnete Blanka Seelgen (Die Linke) in einer am Freitag (08.07.) verbreiteten Pressemitteilung. Es stehe noch nicht fest, ob die Zentralklinik jemals gebaut wird, die Finanzierung des Vorhabens sei „mitnichten gesichert“ und dennoch wolle man den UEK-Standort Norden schon mal ausbluten, so Seelgen: „Dabei habe man nicht einmal ein Konzept für die Notfallversorgung vor Ort”.
Aurich/Norden (okj)- Die OP-Bereitschaft im Norder Krankenhaus soll abgeschafft werden. Dies bestätigte UEK-Pflegedirektor Jürgen Scholla während einer Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag (07.07.) in Aurich. In der Einwohnerfragestunde anlässlich der Kreistagssitzung am 16. Juni hatte Landrat Harm-Uwe Weber (SPD) noch öffentlich erklärt, von solchen Planungen nichts zu wissen.
Scholla betonte, durch die Schließung der OP-Bereitschaft würden Patienten nicht gefährdet. Nach Einschätzung von Fachärzten könne dies jedoch nur dann ausgeschlossen werden, wenn in Norden tagsüber erst gar nicht operiert wird.
von Jürgen Wieckmann
Für Dr. Max Matthiesen (Barsinghausen) ist das Wittmunder Krankenhaus ein Zukunftsmodell: „Kleine Kliniken sind bürgernah und leistungsfähig“, erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete im Februar 2016 dem in Wittmund erscheinenden Anzeiger für Harlingerland. So richtig es sei, sich für den Erhalt und die ausreichende Finanzierung kleiner Krankenhäuser einzusetzen, so falsch sei es, bestehende Häuser aufzugeben, um auf der grünen Wiese neue Zentralkliniken aus dem Boden zu stampfen, so Matthiessen.
Berlin/Maintal (okj) – Anders als in anderen Ländern werden in Deutschland Krankenhäuser komplett über Fallpauschalen finanziert. Von diesen Einnahmen müssen Betriebskosten und zum Teil auch die Investitionen aufgebracht werden. Diese Ökonomisierung von Gesundheit stellt Ärztinnen, Ärzte und Pflegebeschäftigte vor die Entscheidung, gegen ihr Berufsethos zu verstoßen. Pflegekräfte bezahlen dafür mit immenser Arbeitsverdichtung und Stress, Patientinnen und Patienten mit ihrer Gesundheit.
Nadja Rakowitz, Leiterin der Geschäftsstelle des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte, sagt im Interview, weshalb die Krankenhausfinanzierung radikal geändert werden muss.
Kiel (lno) – Im Konflikt zwischen der Landesregierung in Schleswig-Holstein und den Kommunen um die Kosten für die Sanierung der Krankenhäuser hat ein Spitzengespräch am Freitag (24.6.) keinen Durchbruch gebracht. Dies berichtet die Tageszeitung ”Die Welt” online. Das Land will bis 2020 für die Sanierung 75 Millionen Euro ausgeben und erwartet von den Kommunen, dass sie noch einmal die gleiche Summe aufbringen.