Aurich (okj) – Planer der Zentralklinik haben offensichtlich keinen Plan, wie die wohnortnahe Grund- und Regelversorgung der Menschen in den Mittelzentren Aurich, Emden, Norden und deren Umfeld künftig organisiert werden kann. Dieser Eindruck drängte sich auf einer Veranstaltung des Landesverbands des Deutschen Hausärzteverbands Niedersachsen am gestrigen Montag (13.6.) im Europahaus in Aurich auf. Zuvor hatte der Auricher Bezirksverband vor allem bei hiesigen Hausärzten angefragt, wie sie zur geplanten Zentralklinik stehen.
Ostfriesisches Klinik Journal
Für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser
Kurzmitteilungen
Aurich (oz/okj) – Nur ein Bürgerentscheid kann die geplante Zentralklinik in Georgsheil zu Fall bringen. Dies erklärte der Geschäftsführer des Vorhabens, Claus Eppmann in einem ganzseitigen Exklusiv-Interview der in Leer erscheinenden Ostfriesen-Zeitung am vergangenen Sonnabend (11.6.). Kritikern des Projekts Zentralklinik warf Eppmann vor, Angst zu schüren und kein Konzept zu haben. Der Zeitung hielt Eppmann vor, unbewiesene Behauptungen aufzustellen, nach der es die Menschen abschrecke, zu einem Krankenhaus auf der Grünen Wiese nach Georgsheil fahren zu müssen und ihre wohnortnahen Krankenhäuser in Norden, Emden und Aurich zu bevorzugen.
Insgesamt 328 Milliarden Euro wurden im Jahr 2014 für Gesundheit in Deutschland ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt errechnete, entfielen damit auf jeden Einwohner 4050.-€. Damit ist das Gesundheitswesen in Deutschland weltweit eines der finanziell am besten ausgestatteten.
Es ist mehr als genug Geld vorhanden
Jürgen Wieckmann behauptet: Der „Riese Patient“ müsse auch als „Kunde“ und eigentlicher Geldgeber GEMEINSAM mit Ärzten und Pflegekräften gegen eine unseriöse Finanzierung antreten.
Ostfriesland (okj) – Bereits 1946 setzte sich der damals amtierende Emder Oberbürgermeister Hans Susemihl für den Neubau eines Krankenhauses im Stadtgebiet ein. Allierte Bomberverbände hatten das alte Krankenhaus im Krieg zerstört. Deshalb wurde 1942 – in Voraussicht dieser Ereignise – eine sogenannte „Krankenhaus-Sonderanlage“ mit Holzbaracken im staatseigenen Waldgebiet der Gemeinde Sandhorst bei Aurich errichtet. Diese gehörte der Stadt Emden. Doch nach Kriegsende setzte sich Susemihl dafür ein, das Emden für seine Bürger ein neues wohnortnahes Krankenhaus erhält.
Aurich/Norden (okj) – Unter dem Namen „Verein UEK Standorte“ hat das Aktionsbündnis Klinikerhalt einen Verein gegründet, um das rechtliche Verfahren gegen den Landkreis Aurich finanzieren zu können. Hierzu wurde am vergangenen Freitag (27.5.) ein Spendenkonto bekanntgegeben. Der Verein sei damit auch in der Lage, bei Bedarf eine Spendenquittung auszustellen.
Der Kreisausschuss des Landkreises Aurich hatte mehrfach einen Antrag auf Bürgerbegehren für den Erhalt der UEK-Standorte in Aurich und Norden aus formalen Gründen abgewiesen.
Aurich (okj) – Derzeit gibt es seitens der niedersächsischen Landesregierung keinen Beschluss, die Zentralklinik in Georgsheil zu fördern. Mit einer prüffähigen Unterlage werde erst im Laufe des Jahres 2018 gerechnet. Dies geht aus einer aktuellen Antwort des Hannoveraner Sozialministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP im niedersächsischen Landtag hervor.
Die Anfrage, die auf eine Initiative des FDP-Kreistagsabgeordneten Wolfgang Sievers zurückgeht, sollte direkt in Hannover klären, welche konkreten Zusagen für das Projekt Zentralklinik aus Hannover vorliegen.
Aurich (on/okj) – Politiker, die nach Vermutungen des Auricher Landrats Harm-Uwe Weber (SPD) die Öffentlichkeit über die Abweisung des Bürgerbegehrens Klinikerhalt informierten, sollen vom Kreistag gerügt werden. Eine entsprechende Empfehlung des am gestrigen Mittwoch (25.5.) geheim tagenden Kreisausschusses bestätigte Landrat Weber den in Aurich erscheinenden Ostfriesischen Nachrichten.
Mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen verlangt der Kreisausschuss nun, dass sich die Abgeordneten im Kreistag wegen „Verletzung der Verschwiegenheitspflichten“ selbst rügen.
Aurich (okj) – Als „Armutszeugnis und Bankrotterklärung“ hat die Kreistagsfraktion der Grünen den „Versuch“ von Landrat Harm-Uwe Weber (SPD) gewertet, Abgeordnete des Auricher Kreistages wegen „vermuteter Verstöße“ gegen eine Verschwiegenheitspflicht zu disziplinieren. „Wie verzagt muss ein Landrat sein, wenn er zu solchen Mitteln greift?“, erklärte Gila Altmann, Fraktionssprecherin der Kreistags-Grünen in einer am Mittwoch (04.05.) verbreiteten Pressemitteilung.
Altmann war eine der Abgeordneten, die auf der entscheidenden Kreisausschuss-Sitzung am 17.3.
okj-Kommentar
von Jürgen Wieckmann
Aurich (okj) – „Geheimnisverrat im Kreishaus“, so titelten die in Aurich erscheinenden Ostfriesischen-Nachrichten in ihrer aktuellen Ausgabe am Dienstag (3.5.) Die Überschrift lässt Schlimmes vermuten. Wurden Staatsgeheimnisse ausgeplaudert, vielleicht auch solche, die die Bevölkerung verunsichern könnten?
Mitnichten.
Aus dem Umfeld des Auricher Kreistages wurde der Öffentlichkeit lediglich bekannt, welche Abgeordneten des Kreisausschusses am 17.3. ein beantragtes Bürgerbegehren des Aktionsbündnisses Klinikerhalt aus formalen Gründen abgewiesen haben.
Aurich (on/oz/okj) – Die Klage des Aktionsbündnisses Klinikerhalt gegen die Abweisung eines Bürgerbegehrens durch den Landkreis erhält unverhoffte Unterstützung aus Leer. Wie die in Aurich erscheinenden Ostfriesischen Nachrichten (ON) in ihrer morgigen Ausgabe (04.05.) berichten, hat das Leeraner Klinikum gegen die Aufnahme der geplanten Zentralklinik in Georgsheil in den Krankenhausplan des Landes Niedersachsens Klage eingereicht.
Auf Nachfrage der ON bestätigte der Landkreis Leer entsprechende Informationen aus einer Pressemitteilung von Claus Eppmann, Chef der Trägergesellschaft Zentralklinik.